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Hohe Volatilität - Anzeichen für eine Trendwende?

Rolf Wenkel19. Juli 2002

Wie wechselhaft die Stimmung an den internationalen Aktienmärkten sein kann, hat die vergangene Woche wieder einmal gezeigt.

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Bild: Deutsche Börse AG

Das Börsengeschehen war von hektischen Ausschlägen nach oben wie nach unten geprägt. Mit über 46 Prozent markierte der Volatilitäts-Index (Ausmaß der Schwankungen) einen neuen Höchststand. Derartige Spitzenwerte zeigen sich normalerweise nur kurz vor einer Wende auf den Aktienmärkten. Ob sich so auch diesmal eine Wende ankündigt, bleibt abzuwarten.

Insgesamt deutet die Entwicklung der Konjunktur nach Ansicht der Analysten der Commerzbank auf eine Besserung. Gestützt werde dieser Trend durch die seit geraumer Zeit kontinuierlich ansteigende Nachfrage der zyklischen Industrien wie Chemie, Stahl oder Rohstoffen. Auch die angelaufene Berichtssaison in den USA setzt positive Signale: 63 Prozent der bisher veröffentlichen Halbjahreszahlen liegen über den Prognosen, haben die Volkswirte der Commerzbank ausgerechnet.

Die amerikanische Notenbank gibt sich ebenfalls zuversichtlich: In seiner jüngsten Rede hob Alan Greenspan die Prognose für das Brutto-Inlandsprodukt an. Er vertritt zudem die Meinung, dass der amerikanische Aktienmarkt mit 21 Prozent unterbewertet sei.

Hierzulande war der langfristige Aufwärtstrend im DAX (rund 4.000 Punkte) zwar stark umkämpft, hielt den "Attacken" jedoch weigehend stand und wurde nur kurz unterbrochen. Ein Zeichen aufkeimender Zuversicht waren die erstmals seit langem wieder nachhaltigen Zukäufe institutioneller Anleger, insbesonderen bei Telekom-Aktien.

Auf den internationalen Rentenmärkten ist die Abwärtstendenz bei den Renditen zum Stillstand gekommen. Vor allem die Zuflüsse aus dem Ausland sorgten für einen festen Markt. Positive Impulse gehen von der weiter anhaltenden Stärke des Euro gegenüber dem US-Dollar aus.
Erstmals seit Februar 2002 stieg die Gemeinschaftswährung in dieser Woche über die Marke von einem Dollar pro Euro. Die kommenden Wochen werden zeigen, auf welchem Niveau sie sich auf Dauer einpendelt.