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Hohe Beteiligung an Präsidentenwahl

12. August 2016

Der Wahlkampf in Sambia war von Gewalt überschattet, die Präsidentenwahl selbst blieb aber friedlich. Beobachter sagen eine rege Beteiligung vorher. Es wird ein knappes Abstimmungsergebnis erwartet.

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Viele Wähler warten in langen Schlangen auf die Stimmabgabe in Lusaka (Foto: DW)
Viele Wähler warten in langen Schlangen auf die Stimmabgabe in LusakaBild: DW/C. Mwakideu

Vor den Wahllokalen bildeten sich den Tag über lange Schlangen. Daher gehen Beobachter davon aus, dass die Beteiligung an der Abstimmung hoch ausfällt. Das Rennen zwischen Amtsinhaber Edgar Lungu und seinem Herausforderer Hakainde Hichilema wird wahrscheinlich nur mit knapper Mehrheit entschieden. Außer dem Präsidenten wurde auch über das Parlament und die Kommunalvertretungen abgestimmt. Rund 6,7 Millionen registrierte Wahlberechtigte waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.

Der Wahlkampf zwischen Lungus Patriotischer Front (PF) und Hichilemas Vereinigter Partei für die nationale Entwicklung (UPND) war von Gewaltakten geprägt. Mindestens drei Menschen wurden getötet. Kritiker werfen Lungu vor, massiv gegen Oppositionelle vorzugehen. Der UPND-Vizechef Geoffrey Mwamba wurde in diesem Jahr zweimal wegen "Diffamierung" des Präsidenten festgenommen.

Stimmung stark verschlechtert

Nach dem Tod von Staatschef Michael Sata im Oktober 2014 hatte das Land im Januar 2015 einen Nachfolger gewählt, der das Mandat zu Ende führen sollte. Lungu gewann mit nur knapp 28.000 Stimmen Vorsprung gegen den wohlhabenden Geschäftsmann Hichilema, der nun bereits zum fünften Mal für das höchste Staatsamt kandidierte. Beobachtern zufolge hat sich die Stimmung im Land seit Lungus Amtsantritt massiv verschlechtert.

Hichilema sagte nach seiner Stimmabgabe, das sambische Volk habe "seit der Unabhängigkeit niemals so gelitten" wie heute. Er deutete an, das Wahlergebnis anerkennen zu wollen - nach seiner Niederlage im vergangenen Jahr hatte er der Gegenseite Betrug vorgeworfen. "Wir erwarten freie, faire und transparente Wahlen", sagte Hichilema. "Die Sambier erwarten nichts anderes (und) wer auch immer gewinnt, so soll es sein."

Lungu zeigte sich nach seiner Stimmabgabe zufrieden mit der Wahlbeteiligung. Er werde nach Hause gehen, um die "friedliche Verkündung des Ergebnisses abzuwarten", sagte er. "Ich fordere Sie auf, es ebenso zu tun."

Stichwahl möglich

Der Gewinner der Präsidentenwahl muss mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Eine zweite Runde könnte binnen weniger Wochen stattfinden. In dieser Zeit befürchten Beobachter weitere Ausschreitungen. Die Europäische Union hat 120 Beobachter aus allen 28 Mitgliedsstaaten nach Sambia entsandt.

Sata war 2011 in einem friedlichen Machtwechsel Präsident des kupferreichen Landes geworden. Im Gegensatz zu den Nachbarländern Angola und Simbabwe gab es in Sambia nach der Unabhängigkeit von Großbritannien 1964 keine Kriege oder Aufstände.

kle/rk (afp, dpa, rtre)