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USA: Unglückszug wurde schneller

7. Oktober 2016

Nach dem schweren Zugunglück bei New York kommen nach und nach Ermittlungsergebnisse an die Öffentlichkeit. Doch warum das Unglück geschah, ist weiter unklar.

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USA Zugunfall in Hoboken Terminal in New Jersey
Bild: Getty Images

Der Zug in Hoboken im US-Staat New Jersey war vor dem Unglück mit dem Doppelten der zulässigen Geschwindigkeit unterwegs und beschleunigte kurz vor dem Aufprall sogar noch. Das habe die Auswertung der Datenrekorder nach dem Unfall von vor einer Woche ergeben, teilte die Behörde für Transportsicherheit mit. Bei dem Unglück kam eine Frau ums Leben, 108 Menschen wurden verletzt.

Weniger als eine Sekunde vor dem Aufprall habe der Zugführer die Notbremse gezogen. Den Ermittlern zufolge beschleunigte der Zug knapp 40 Sekunden vor dem Unglück von etwa 13 Kilometern pro Stunde auf bis etwa 34 Kilometer pro Stunde. Mit diesem Tempo war er unterwegs, als er am Donnerstag vor einer Woche im Kopfbahnhof in New Jersey mit einem Prellbock kollidierte. Daraufhin stürzte das Dach des Bahnhofs ein. Die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt im Gleisgelände umgerechnet bei etwa 16 Kilometern pro Stunde.

Datenrekorder und Video

Ob ein technischer Defekt oder menschliches Versagen eine Rolle gespielt haben oder ob der Zugführer das Unglück möglicherweise absichtlich herbeiführte, ist weiter unklar. Sowohl die beiden Datenrekorder als auch eine Video-Aufzeichnung in Fahrtrichtung samt der Tonspur eines externen Mikrofons seien von guter Qualität, teilte die Behörde mit.

USA Hoboken-Bahnhof in New Jersey
Der historische Bahnhof von Hoboken Bild: picture-alliance/AP Photo/S. Wenig

"Ein großer Blitz wurde beobachtet, als der Waggon mit der Vertäfelung kurz hinter dem Prellbock zusammenstieß", schrieben die Ermittler. Zu hören sei außerdem die Hupe des Zugs etwa eine Minute vor dem Aufprall, der Passagiere aus ihren Sitzen warf. Der 48 Jahre alte Zugführer hatte Ermittlern gesagt, vor dem Unfall mit sechs Minuten Verspätung unterwegs gewesen zu sein. Er habe sich noch daran erinnern können, bei der Einfahrt in den Bahnhof gehupt und seine Geschwindigkeit kontrolliert zu haben. Seine nächste Erinnerung sei der Moment nach dem Aufprall, als er auf dem Boden der Fahrerkabine zu sich kam.

Wann der historische Bahnhof in Hoboken, den sonst täglich rund 50 000 Menschen nutzen, wieder geöffnet wird, ist noch unklar.

ml/qu (dpa, ape)