Herzen, Smileys & Co. | Top-Thema – Podcast | DW | 31.10.2014

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Top-Thema – Podcast

Herzen, Smileys & Co.

Wie drückt man in einer SMS oder in einer Chat-Nachricht Gefühle aus? Sie zu beschreiben, würde viel zu viele Zeichen brauchen. Emojis können helfen, aber auch zu bösen Missverständnissen führen.‎

Herzen, Smileys & Co. – das Top-Thema als MP3

In Chat-Programmen wie WhatsApp, sozialen Netzwerken wie Facebook und in SMS tauchen sie immer häufiger auf: Emojis. Aus dem Japanischen übersetzt bedeutet „Emoji“ so viel wie „Bild und Schrift“. Die beliebtesten Icons sind das rote Herz, die Freudentränen und der lächelnde Smiley. Was früher mit Zeichenfolgen wie :-) ausgedrückt wurde, dafür gibt es heute kleine bunte Bilder.

Emojis sparen Platz. Das ist gerade auf einer Plattform wie Twitter, die nur 140 Zeichen pro Nachricht erlaubt, sehr praktisch. Die am häufigsten verwendeten Emoji-Programme für Smartphones bieten mehr als 700 verschiedene Bilder: Dazu gehören Klassiker wie Smileys und Herzen, aber auch Ski fahrende Männchen oder Sektgläser.

Einige Sprachwissenschaftler begründen den Einsatz von Emojis mit der Faulheit heutiger Jugendlicher, sich präzise in Worten auszudrücken. Die Psychologin Tina Ganster sieht das jedoch anders. Sie vergleicht Emojis mit der non-verbalen Kommunikation im persönlichen Gespräch und beschreibt sie als Ersatz für Mimik, Körpersprache und Tonfall. Emojis sind in kurzen Online-Texten oft die einzige Möglichkeit, Gefühle zu transportieren, meint Ganster.

Genauso wie Mimik und Gestik werden auch Emojis je nach Kulturkreis unterschiedlich verwendet und sehen anders aus. So sind zum Beispiel in Asien die Augen der Smileys besonders wichtig und werden deshalb sehr groß dargestellt. Zu Schwierigkeiten kann es kommen, wenn Emojis Gesten darstellen, die kulturell bedingt missverstanden werden. Die Geste, bei der der Zeigefinger einen Kreis mit dem Daumen bildet und die restlichen Finger abgespreizt werden, bedeutet in vielen Kulturen „Ok!“. In Brasilien aber ist die gleiche Geste eine Beleidigung. Missverständnisse sind also auch mit Emojis nicht auszuschließen, genau wie im echten Leben. ;-)


Glossar

SMS, - (aus dem Englischen, f.) – kurz für: Short Message Service; die Kurznachricht, die von einem Mobiltelefon zum anderen verschickt werden kann

Chat, -s (aus dem Englischen, m.) – eine Unterhaltung im Internet, meist schriftlich und in kurzen Sätzen

Programm, -e (n.) – hier: die Software

soziales Netzwerk, -e (n.) – eine Internetseite, auf der man mit anderen Menschen in Kontakt kommen und kommunizieren kann

so viel wie – hier: ungefähr

Icon, -s (aus dem Englischen, n.) – das Symbolbild

Plattform, -en (f.) – hier: eine Internetseite für Menschen mit gleichen Interessen

Klassiker, - (m.) – etwas, das auch nach langer Zeit noch sehr bekannt ist/oft genutzt wird

Ski, - (m.) – ein Gerät für Wintersport; ein schmales Brett, auf dem man schnell über Schnee fahren kann

Sekt (m., nur Singular) – ein alkoholisches Getränk für besondere Gelegenheiten

präzise – genau

non-verbal – so, dass es nicht in Worten ausgedrückt wird

Mimik (f., nur Singular) – der Gesichtsausdruck

Tonfall (m., nur Singular) – die Art, wie die Stimme beim Sprechen klingt

Gestik (f., nur Singular) – der Ausdruck für alle Bewegungen, die man beim Sprechen mit den Händen/Armen macht

Kulturkreis, e (m.) – die Region einer bestimmten Kultur

Geste, -n (f.) – eine Bewegung, die man beim Sprechen mit den Händen/Armen macht

bedingt – verursacht

etwas ab|spreizen – in der Regel einen Finger von den anderen Fingern weghalten

etwas aus|schließen – hier: garantieren, dass etwas nicht passiert


Fragen zum Text

1. Welches der folgenden Emoji wird sehr häufig verwendet?
a) die Zeichenfolge :-)
b) das rote Herz
c) die Sektgläser

2. Psychologin Tina Ganster findet, dass …
a) es in kurzen Texten oft nur mit Emojis möglich ist, Gefühle auszudrücken.
b) man mit Icons Mimik, Körpersprache oder Tonfall nicht ersetzen kann.
c) jemand, der Emojis verwendet, faul und nicht präzise ist.

3. Was ist richtig?
a) Emojis brauchen viel Platz in einer Kurznachricht.
b) Emojis können mit der gesprochenen Sprache verglichen werden.
c) Emojis schließen Missverständnisse nicht aus.

4. Setze „Sowohl/als auch“ ein. In welchem Satz passt es nicht?
a) … Herzen … Smileys verschicken viele Leute in SMS.
b) … in Asien … keinem anderen Land sind die Augen der Smileys so groß.
c) … Mimik … Tonfall sind in kurzen Texten schwer mitzuteilen.

5. Setze „Während“ ein. In welchem Satz passt es nicht?
a) … eine bestimmte Geste in Brasilien eine Beleidigung ist, heißt sie in Deutschland „Ok!“.
b) … eines Chats mit meiner Freundin entstehen oft viele Missverständnisse.
c) … er die SMS fertig hatte, will er jetzt non-verbal kommunizieren.


Arbeitsauftrag
Sucht euch eine/n Partner/in. Zeichnet abwechselnd verschiedene Emojis, echte oder von euch erfundene, auf ein Blatt Papier. Die Person, die nicht zeichnet, muss die Bedeutung des Emojis raten und erklären.

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