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Oberfranken

Pia Gram

Am Rande des Frankenwaldes liegt die Geburtsstadt des großen Malers Lucas Cranach d. Ä. Das mittelalterliche Städtchen Kronach hat eine reizvolle Umgebung und befindet sich im Zentrum von vier touristischen Straßen.

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Die Festung RosenbergBild: presse

An Kronach führt kein Weg vorbei: Die Burgenstraße, die Bier- und Burgenstraße, die Spielzeugstraße und die Porzellanstraße, alle kreuzen sie die kleine Stadt am Tor zum Frankenwald. Ebenso wichtig für den Tourismus ist aber der große Sohn der Stadt, der wohl bedeutendste deutsche Maler der Reformationszeit: Lucas Cranach. Er nannte sich nach seinem Geburtsort, in dem er 1472 zur Welt kam. Sein Vater Hans war Maler, Lucas dürfte in der väterlichen Werkstatt gelernt haben. Um 1500 verließ er die Stadt, um nach Wien und später nach Wittenberg zu gehen.

Wenige Spuren des Malers

Bild von Lucas Cranach dem Älteren
Bildnis des Dr. Christoph Scheurl von Lucas Cranach d. Ä.Bild: dpa

In der Fränkischen Galerie, die 1983 auf der Festung Rosenberg als Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums eröffnet wurde, befinden sich mehrere Gemälde von Lucas Cranach d. Ä. In insgesamt 25 Schauräumen sind hier fränkische Kunstwerke aus dem Mittelalter und der Renaissance (13. bis 16. Jahrhundert) vertreten.

Ansonsten sind wenige Spuren des Malers erhalten. Am "Gasthaus zum Scharfen Eck" verrät eine Tafel, dass Cranach hier im Oktober 1472 geboren sein soll (er starb 1553 in Weimar). Allerdings hat die Familie in Lucas' Kronacher Zeit noch nicht in diesem Haus gewohnt. Das Geburtshaus Lucas Cranachs war wohl eines der kleinen Häuser oben am Markt, die Anfang der 1970er Jahre abgerissen wurden, um das neue Rathaus zu errichten. Das geht aus Steuer- und Gerichtsakten über Vater Hans hervor, die erst in den letzten Jahren entdeckt wurden. Heute steht ein Cranach-Denkmal an der Stelle des vermutlichen Geburtshauses.

Die Unbezwingbare

Stadtansicht Kronach Deutschland Reisen
Stadtansicht von KronachBild: presse

Die historische Altstadt – auch Obere Stadt genannt – beeindruckt durch ihren spätmittelalterlichen Charakter und ist von einer noch vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben. Liebevoll restaurierte Häuser, historische Türme, Brunnen, Wappen und Statuen prägen das Bild ebenso wie verträumte Gassen, Plätze und Winkel.

Steil über der Altstadt erhebt sich die trutzige Festung Rosenberg. Die ehemalige Bambergische Bischofsburg und spätere Landesfestung gilt mit 23,6 Hektar als eine der größten Befestigungsanlagen Deutschlands. Sowohl Festung als auch Stadt können sich rühmen, niemals von Feinden eingenommen oder besiegt worden zu sein.

Die 1000-Jährige

Kronach wurde im Jahr 1003 das erste Mal urkundlich erwähnt. Damals hatte der Markgraf Heinrich von Schweinfurt seine Burg Crana niederbrennen lassen, als er vor seinem Herrn, dem späteren Kaiser Heinrich II., fliehen musste. Die Nachricht über diesen zerstörerischen Akt ist die erste Erwähnung des heutigen Kronach.