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Ehrung für den "Helden von Paris"

15. Januar 2015

Der nach den Terrorattacken als "Held von Paris" gefeierte Lassana Bathily bekommt im Eilverfahren die französische Staatsbürgerschaft. Der Mann aus Mali rettete in einem jüdischen Supermarkt mehrere Menschen.

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Malian Lassana Bathily, der praktizierende Moslem rettete Menschen bei der Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt, Foto: Getty Images
Bild: Guillot/AFP/Getty Images

Innenminister Bernard Cazeneuve wird ihm in der kommenden Woche die Staatsbürgerschaft verleihen. Bathily lebt bereits seit 2006 in Frankreich und will seit dem vergangenen Jahr Franzose werden. Nach seiner Heldentat werde sein im Juli 2014 gestellter Antrag auf die französische Staatsbürgerschaft nun im Eilverfahren behandelt, sagte Cazeneuve. Am kommenden Dienstag gebe es für Bathily eine "Willkommenszeremonie".

Praktizierender Moslem

Der 24-jährige Flüchting aus Mali hatte während der Geiselnahme Kunden vor dem Terroristen Amedy Coulibaly versteckt und ihnen damit möglicherweise das Leben gerettet. Als der Geiselnehmer am vergangenen Freitag in den Supermarkt eindrang, flüchten einige Kunden im hinteren Bereich des Geschäfts rasch in den Keller.

Dort trafen sie Bathily, der in dem Laden arbeitete. Der praktizierende Moslem betete gerade. Als er Schüsse hörte, versteckte der junge Mann die Gruppe im Kühlraum des Supermarktes. Er schaltete die Kühlung ab, löschte das Licht und forderte die jüdischen Kunden auf, sich still zu verhalten.

Die Idee, über einen Lastenaufzug zu fliehen, wurde wegen möglicher Geräusche und der damit verbundenen Gefahr der Entdeckung verworfen. Bathily selbst entkam über eine Feuerleiter und soll der Polizei mit Zeichnungen des Supermarktes bei der Rettungsaktion geholfen haben.

"Juden, Christen, Moslems - alle in einem Boot"

Nach seiner Hilfsaktion betonte Bathily: "Ich habe Juden geholfen. Wir sind alle Brüder. Es geht nicht um die Frage von Juden, Christen oder Muslimen, wir sind alle in einem Boot".

haz/uh (rtr, dpa, afp)