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IWF-Kredit für Mazedonien

22. Dezember 2010

Der IWF hat Mazedonien einen Kreditrahmen von 480 Millionen Euro eingeräumt. Der sogenannte Vorsorgekredit wurde erstmals an ein Mitglied vergeben und soll bei ausländischen Anlegern Vertrauen in die Wirtschaft schaffen.

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Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Mazedonien 480 Millionen Euro für die nächsten 24 Monate zur Verfügung gestellt. Dies ist eine neue Kreditart zur Vorsorge und bedeutet, dass dieser Kredit bei Bedarf für Haushaltszwecke abgerufen werden kann. Dieses Geld ist als Sicherheit gedacht, auf die Skopje zurückgreifen kann, falls eine außerordentliche Krisensituation das Budget belasten sollte. Mazedonien hat als erstes Mitgliedsland des IWF die neue Kreditart in Anspruch genommen. Diesen Entschluss Mazedoniens begrüßte auch der Generaldirektor des IWF Dominique Strauß-Kahn. Laut IWF-Missionschef in Mazedonien, Wes Macgrew, ist die aktuelle Finanzpolitik Skopjes gesund sowie stabil und bildet damit eine gute Voraussetzung für diesen Kredit. Damit der Kreditrahmen bestehen bleibt, wird die Finanzpolitik Mazedoniens alle sechs Monate überprüft. "Wenn sich die Dinge wie erwartet entwickeln, werden wir es gar nicht nötig haben, diesen Kredit abzurufen", sagt IWF-Missionschef Macgrew.

Solide Wirtschaftspolitik

Finanzminister, Mazedoniens Zoran Stavreski im Profil (Foto: DW)
Ressortminister zufrieden mit FinanzpolitikBild: Petr Stojanovski

Dass Mazedonien als erstes IWF-Mitgliedsland diesen Kredit auch gebilligt bekommen habe, sei für die Regierung eine Bestätigung ihrer soliden Wirtschaftspolitik, so der mazedonische Finanzminister Zoran Stavreski. Die Vereinbarung mit dem IWF nutze Mazedonien in mehrfacher Hinsicht. "Zunächst ist dies eine Sicherheit, falls unsere Volkswirtschaft unvorhergesehenen Krisen ausgesetzt sein sollte. Darüber hinaus setzen wir ein klares Signal für ausländische Investoren und Gläubiger, weil der IWF mit dem eingeräumten Kredit zeigt, dass er an unsere Wirtschaftspolitik glaubt", sagte der Minister.

Mazedonien hat für das kommende Jahr eine Inflation von drei Prozent, ein Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent und ein Haushaltsdefizit von 2,5 Prozent eingeplant. Die Volkswirtschaft Mazedoniens kann Wirtschaftsexperten zufolge nur von einer Krise in einem der anderen europäischen Länder gefährdet werden.

Autoren: Goran Petreski / Boris Georgievski / Mirjana Dikic

Redaktion: Gero Rueter