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Gysi bremst Wagenknecht aus

9. Oktober 2013

Schon vor zwei Jahren verhinderte Gregor Gysi, dass seine innerparteiliche Kontrahentin Sahra Wagenknecht an die Spitze der Linksfraktion im Bundestag aufrückt. Dies ist dem Fraktionschef nun wohl wieder gelungen.

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Sahra Wagenknecht und Gregor Gysi (Foto: dapd)
Bild: dapd

Im Machtkampf um den Vorsitz der Linksfraktion im Deutschen Bundestag hat sich der bisherige Fraktionschef Gregor Gysi offensichtlich gegen seine Stellvertreterin Sahra Wagenknecht durchgesetzt. Kurz vor der Neuwahl des Fraktionsvorstands an diesem Mittwoch machte die frühere Wortführerin der "Kommunistischen Plattform" deutlich, dass sie nicht auf Bildung einer Doppelspitze mit Gysi bestehen werde.

Damit könnte Gysi, der in der Partei "Die Linke" als Pragmatiker und Reformer gilt, die Fraktion weiter alleine führen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) erfuhr, hat Wagenknecht bereits einem Kompromissvorschlag zugestimmt, nach dem die 44-Jährige einzige "erste Stellvertreterin" Gysis werden soll.

Zerreißprobe

Ungeachtet dessen übte Wagenknecht heftige Kritik an Gysi und warf ihm indirekt vor, die Abgeordneten unangemessen unter Druck gesetzt zu haben. Man müsse "aufpassen, dass man Fraktionen nicht zu Zerreißproben bringt, wenn dann eben Ultimaten öffentlicher Art im Raum stehen." Wagenknecht bezog sich damit auf Andeutungen aus dem Gysi-Lager, nach denen der 65-Jährige nicht für eine Doppelspitze zur Verfügung stehen würde. Gysi selbst wollte die Diskussion nicht kommentieren.

Die nun vereinbarte Regelung soll - wie es heißt - ohnehin nur für zwei Jahre gelten. Die Befürworter einer Doppelspitze wollen einen verbindlichen Beschluss, dass es ab 2015 zwei Linken-Fraktionschefs gibt - einen Mann und eine Frau. In der Fraktion wird spekuliert, dass Gysi nur noch zwei Jahre im Amt bleiben möchte.

wa/det (dpa, afp)