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Gute Konjunktur treibt Energieverbrauch

21. Dezember 2017

In Deutschland ist der langjährige Abwärtstrend durch immer effektiveren Energieeinsatz gebrochen. Trotz des Ausbaus der Erneuerbaren Energien geht es auch bei der Verminderung der CO2-Emissionen nicht mehr voran.

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Kraftwerk Industriestandort mit Abgasen
Bild: picture-alliance/dpa

Bereits zum dritten Mal in Folge verbraucht Deutschland mehr Energie. In diesem Jahr stieg der Energieverbrauch in Deutschland um 0,8 Prozent gestiegen. Das ergab eine Berechnung der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB), die am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurde. Für den Anstieg des Energieverbrauchs auf 461,5 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten sei vor allem die gute Konjunktur verantwortlich, heißt es in einer Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft, einem Zusammenschluss von Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und einzelnen Wirtschaftsforschungs-Instituten. Werden mehr Güter produziert, so muss auch mehr Energie zur Produktion eingesetzt werden, ebenso wie für den Transport der Rohstoffe, Zulieferungen und Endprodukte.  

In den Jahren seit 2006 war der deutsche Energieverbrauch unter Schwankungen eher rückläufig, weil die Energie immer effizienter erzeugt und eingesetzt wurde. Doch der Trend ist nicht stabil. Der aktuelle Energieverbrauch bewegt sich in einer ganz ähnlichen Größenordnung wie in den Jahren 2009 und 2012. Der Verbrauch vor allem fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas ist eine Schlüsselgröße für die Klimapolitik, weil diese Energieträger einen Großteil der CO2-Emissionen erzeugen. In diesem Jahr blieben die energiebedingten CO2-Emissionen gegenüber dem Vorjahr unverändert.  

Atomenergie und Steinkohle auf dem Rückzug 

Die Anteile am nationalen Energiemix haben sich nach den Daten der AGEB verschoben. Auf der Gewinnerseite ganz vorn waren die Erneuerbaren Energien, die sechs Prozent mehr zur deutschen Energieversorgung beisteuerten und damit ihren Anteil von 12,5 auf 13,1 Prozent steigerten. Das lag im wesentlichen an einer kräftig gestiegenen Stromeinspeisung aus Windkraftanlagen um 34 Prozent. Viel Wind und neue Anlagen auf See und an Land brachten eine reiche Stromausbeute. Strom ist aber nur ein kleinerer Teil der gesamten Energiepalette. Verkehr, Wärme und Produktion sind weitere wichtige Energieverbraucher.

Die wichtigsten Energieträger bleiben Öl und Gas, die zusammen rund 60 Prozent zum deutschen Energiemix beisteuern und beide zulegten - Öl um drei und Gas um fünf Prozent. Grund ist zum einen der gestiegene Kraftstoffverbrauch, zum anderen der Einsatz von Gas in Kraftwerken zur Wärme- und Stromerzeugung. Das drängte die Steinkohle zurück, die 10,4 Prozent weniger eingesetzt wurde und nun noch 11,0 Prozent zur Energieversorgung beiträgt. Braunkohle verlor mit einem Minus von 0,6 Prozent nur wenig, Kernenergie dagegen mehr als zehn Prozent. Ihr Anteil liegt noch bei 6,1 Prozent.

tko/zdh (dpa, AGEB)