Gut essen in 3000 Metern Höhe
Auf dem Pitztaler Gletscher befindet sich die höchstgelegene Konditorei Österreichs. In fast 3000 Metern Höhe wird dort eine der bekanntesten Süßspeisen des Landes frisch zubereitet: der Kaiserschmarren.
SPRECHER:
Der Pitztaler Gletscher Gletscher, - (m.) eine große Eisfläche (in den Bergen), die auch im Sommer nicht schmilzt und sich langsam bewegt ist das höchstgelegene Skigebiet Österreichs. Die Skisaison dauert hier bis in den Mai. Gleich gleich hier:sogar drei Restaurants kümmern sich um das leibliche Wohl sich um das leibliche Wohl von jemandem kümmern dafür sorgen, dass jemand genug zu essen und zu trinken hat der Wintersportfans, eins auf der Gletscherspitze in fast 3.500 Metern Höhe, die anderen auf knapp 3.000. Eines der beliebtesten Gerichte bei den Skifahrern: der Kaiserschmarren Kaiserschmarren, - (m.) eine österreichische Süßspeise aus einem Teig, der in einer Pfanne gebacken und in kleine Stücke geteilt wird . Er gehört zu Österreich wie die Alpen.
GAST:
Wunderbar, wie meine Großmutter das gemacht hat.
SPRECHER:
Direkt neben den beiden Restaurants liegt Österreichs höchstgelegene Konditorei. Hier kümmert sich Stephanie Santeler um die Mehlspeisen Mehlspeise, -n (f.) ein Gericht, das aus Mehl zubereitet wird (z. B. der Kuchen) , also auch den Kaiserschmarren.
STEPHANIE SANTELER (Konditorin):
Wir produzieren hier oben alles selber in der Backstube Backstube, -n (f.) der Raum in einer Bäckerei/Konditorei, in dem z. B. Brot und Kuchen gebacken wird , also die ganzen Süßspeisen Süßspeise, -n (f.) süße Gerichte wie Crêpes oder Pudding, die meist als Nachspeise gegessen werden in den zwei Restaurants „Wildspitze“ und „Kristall“ und auch das „Café 3.440“ beliefern wir mit frischen Torten und Strudel[n] Strudel, - (m.) hier: ein Kuchen aus einem dünnen Teig, der mit Obst oder anderen Zutaten gefüllt wird mit.
SPRECHER:
Jeden Morgen werden sie mit der Gondel Gondel, -n (f.) hier: die Kabine einer Seilbahn, die Skifahrer oder Wanderer auf einen Berg bringt zu Österreichs höchstgelegenem Kaffeehaus Kaffeehaus, -häuser (n.) österreichisch für: das Café , dem „Café 3.440“ hinaufgeschickt. Es liegt noch einmal 600 Meter höher als die Backstube. Neben dem fantastischen Ausblick gibt es hier noch eine besondere Gaumenfreude Gaumenfreude, -n (f.) etwas, das sehr gut schmeckt – die Gletscherschneetorte.
SEPP EITER (Hüttenwirt Café 3.440).
Kokos Kokos (n., nur Singular) hier: das weiße Fleisch einer großen Nuss, die in tropischen Ländern auf Palmen wächst -Ananas, sehr flockig flockig hier: zart und locker , sehr duftig duftig hier: so, dass etwas gut riecht . Wenn man die frisch nimmt, ganz ganz zauberhaft zauberhaft hier: sehr gut; sehr lecker ... sehr, sehr ... ja, wohl ... kann ich sehr empfehlen.
SPRECHER:
Doch das Backen in der Höhe birgt so seine Tücken etwas birgt so seine Tücken etwas ist komplizierter, als man denkt .
STEPHANIE SANTELER:
Das ist eben dieser Luftdruck hier. So wie wir hier Probleme haben auf 2.840 Metern mit Biskuitböden Biskuitboden, -böden (m.) der untere Teil eines Kuchens, der aus einem Teig aus Mehl, Eiern und Zucker gemacht wird , haben sie auf 3.440 mit dem Siedepunkt Siedepunkt, -e (m.) die Temperatur, bei der eine Flüssigkeit zu Gas wird Probleme. Wenn wir das wissen, dass [das] Wetter umlässt [umschlägt um|schlagen hier: sich stark verändern ], produzieren wir immer einen Tag vorher die Biskuitböden, weil da kann es sein, dass sie nicht so schön locker werden und aufgehen auf|gehen hier: so sein, dass Teig (z. B. während des Backens) größer wird .
SPRECHER:
Ein Kaiserschmarren ist dagegen nicht so heikel heikel so, dass man sehr vorsichtig mit etwas umgehen muss; kompliziert , was was etwas angeht in Bezug auf etwas; etwas betreffend die Zubereitung angeht was etwas angeht in Bezug auf etwas; etwas betreffend . Und auch die Zutaten sind äußerst simpel simpel einfach; leicht : Milch, Eier, Mehl, Zucker – mehr braucht es nicht mehr braucht es nicht mehr ist nicht nötig . Zunächst Milch und Mehl mischen, dann die Eier trennen ein Ei trennen das Eiweiß und das Eigelb voneinander trennen und das Eiweiß mit etwas Zucker steif schlagen etwas steif schlagen etwas beim Backen oder Kochen so lange rühren, bis es relativ fest ist .
STEPHANIE SANTELER:
So, jetzt haben wir es schön schaumig schaumig hier: so, dass beim Backen Luft in einen Teig eingerührt wird geschlagen, jetzt machen wir den berühmten Test: So soll es sein.
SPRECHER:
Die restlichen restlich übrig Eier mit der Mehl-Milch-Masse Masse (f., nur Singular) hier: die nicht ganz flüssige, aber auch nicht feste Menge von etwas mischen, dann – das ist wichtig für die luftige luftig hier: locker; leicht Konsistenz Konsistenz (f., nur Singular) hier: der Zustand von etwas und wie es sich anfühlt (z. B. knackiges, weiches, hartes oder cremiges Essen im Mund) des Kaiserschmarrens – vorsichtig den Eischnee Eischnee (m., nur Singular) Eiweiß, das nach dem Schlagen weiß und locker ist unterheben etwas unter|heben etwas beim Backen oder Kochen vorsichtig in eine Masse rühren .
STEPHANIE SANTELER:
Wir hier oben am Pitztaler Gletscher verwenden kein Mineralwasser im Teig, wir nehmen lieber Eiweiß. Das ... das Eiweiß macht es nicht so trocken, den Kaiserschmarren, der bleibt dann viel länger saftig saftig hier: weich; nicht trocken .
So, jetzt kann man hier auch Rosinen reinmachen. Wir hier am Pitztaler Gletscher machen [ihn] mit Rosinen, man kann [ihn] aber ruhig ohne Rosinen machen. Wir verkaufen in der Wintersaison an die vier Tonnen Kaiserschmarren, das heißt an Spitzentagen Spitzentag, -e (m.) hier: ein Tag, an dem sehr viele Gäste/Kunden kommen brauchen wir zwischen 150 und 200 Stück Portionen.
SPRECHER:
Fünf Minuten muss der Kaiserschmarren auf jeder Seite backen, dann ist er fertig. Stephanie Santeler beliefert die Restaurants auch mit Wiener Apfelstrudel und Palatschinken Palatschinke, -n (f., meist Plural) eine Süßspeise aus einem sehr dünnen Teig, der in einer Pfanne gebacken wird . Von einer missglückten missglücken nicht gelingen Palatschinke, einem dünnen Eierkuchen Eierkuchen, - (m.) eine Süßspeise aus einem Teig, der in einer Pfanne gebacken wird , soll der Kaiserschmarren auch seinen Namen haben: Denn der österreichische Kaiser Franz Joseph liebte Süßspeisen. War allerdings sein Lieblingsdessert, die Palatschinke, zerrissen, durfte die Dienerschaft Dienerschaft (f., nur Singular) veraltete Bezeichnung für die Männer und die Frauen, die im Haus einer reichen Person arbeiten und sich um sie kümmern den Schmarren Schmarren (m., nur Singular) hier: in Österreich und Süddeutschland umgangssprachlich für: der Unsinn (auch: der Schmarrn) , also den „Unsinn“, auslöffeln etwas aus|löffeln etwas (z. B. eine Suppe) aus einem Gefäß essen, bis nichts mehr übrig ist; hier außerdem auch umgangssprachlich für: ein Problem lösen, das jemand verursacht hat . Ein Glück – denn so wurde das Pfannengericht als Kaiserschmarren bekannt.
STEPHANIE SANTELER:
So, jetzt fehlt hier oben nur noch der Staubzucker Staubzucker (m., nur Singular) sehr feiner weißer Zucker; Puderzucker auf dem Kaiserschmarren und dazu servieren wir hier oben am Pitztaler Gletscher Apfelmus Apfelmus, -e (n., Plural selten) eine Speise aus gekochten Äpfeln, die so klein gemacht werden, dass z. B. auch ein Baby sie essen kann oder Preiselbeeren Preiselbeere, -n (f.) eine kleine rote Beere, die man oft zu Fleisch oder Süßspeisen isst .
SPRECHER:
Nicht nur im Tiroler Pitztal zählt der zerrupfte etwas zerrupfen umgangssprachlich für: etwas in kleine Stücke reißen Eierkuchen zu den beliebtesten Süßspeisen der österreichischen Küche.
Gut essen in 3000 Metern Höhe
Gletscher, - (m.) — eine große Eisfläche (in den Bergen), die auch im Sommer nicht schmilzt und sich langsam bewegt
gleich — hier: sogar
sich um das leibliche Wohl von jemandem kümmern — dafür sorgen, dass jemand genug zu essen und zu trinken hat
Kaiserschmarren, - (m.) — eine österreichische Süßspeise aus einem Teig, der in einer Pfanne gebacken und in kleine Stücke geteilt wird
Mehlspeise, -n (f.) — ein Gericht, das aus Mehl zubereitet wird (z. B. der Kuchen)
Backstube, -n (f.) — der Raum in einer Bäckerei/Konditorei, in dem z. B. Brot und Kuchen gebacken wird
Süßspeise, -n (f.) — süße Gerichte wie Crêpes oder Pudding, die meist als Nachspeise gegessen werden
Strudel, - (m.) — hier: ein Kuchen aus einem dünnen Teig, der mit Obst oder anderen Zutaten gefüllt wird
Gondel, -n (f.) — hier: die Kabine einer Seilbahn, die Skifahrer oder Wanderer auf einen Berg bringt
Kaffeehaus, -häuser (n.) — österreichisch für: das Café
Gaumenfreude, -n (f.) — etwas, das sehr gut schmeckt
Kokos (n., nur Singular) — hier: das weiße Fleisch einer großen Nuss, die in tropischen Ländern auf Palmen wächst
flockig — hier: zart und locker
duftig — hier: so, dass etwas gut riecht
zauberhaft — hier: sehr gut; sehr lecker
etwas birgt so seine Tücken — etwas ist komplizierter, als man denkt
Biskuitboden, -böden (m.) — der untere Teil eines Kuchens, der aus einem Teig aus Mehl, Eiern und Zucker gemacht wird
Siedepunkt, -e (m.) — die Temperatur, bei der eine Flüssigkeit zu Gas wird
um|schlagen — hier: sich stark verändern
auf|gehen — hier: so sein, dass Teig (z. B. während des Backens) größer wird
heikel — so, dass man sehr vorsichtig mit etwas umgehen muss; kompliziert
was etwas angeht — in Bezug auf etwas; etwas betreffend
simpel — einfach; leicht
mehr braucht es nicht — mehr ist nicht nötig
ein Ei trennen — das Eiweiß und das Eigelb voneinander trennen
etwas steif schlagen — etwas beim Backen oder Kochen so lange rühren, bis es relativ fest ist
schaumig — hier: so, dass beim Backen Luft in einen Teig eingerührt wird
restlich — übrig
Masse (f., nur Singular) — hier: die nicht ganz flüssige, aber auch nicht feste Menge von etwas
luftig — hier: locker; leicht
Konsistenz (f., nur Singular) — hier: der Zustand von etwas und wie es sich anfühlt (z. B. knackiges, weiches, hartes oder cremiges Essen im Mund)
Eischnee (m., nur Singular) — Eiweiß, das nach dem Schlagen weiß und locker ist
etwas unter|heben — etwas beim Backen oder Kochen vorsichtig in eine Masse rühren
saftig — hier: weich; nicht trocken
Spitzentag, -e (m.) — hier: ein Tag, an dem sehr viele Gäste/Kunden kommen
Palatschinke, -n (f., meist Plural) — eine Süßspeise aus einem sehr dünnen Teig, der in einer Pfanne gebacken wird
missglücken — nicht gelingen
Eierkuchen, - (m.) — eine Süßspeise aus einem Teig, der in einer Pfanne gebacken wird
Dienerschaft (f., nur Singular) — veraltete Bezeichnung für die Männer und die Frauen, die im Haus einer reichen Person arbeiten und sich um sie kümmern
Schmarren (m., nur Singular) — hier: in Österreich und Süddeutschland umgangssprachlich für: der Unsinn (auch: der Schmarrn)
etwas aus|löffeln — etwas (z. B. eine Suppe) aus einem Gefäß essen, bis nichts mehr übrig ist; hier außerdem auch umgangssprachlich für: ein Problem lösen, das jemand verursacht hat
Staubzucker (m., nur Singular) — sehr feiner weißer Zucker; Puderzucker
Apfelmus, -e (n., Plural selten) — eine Speise aus gekochten Äpfeln, die so klein gemacht werden, dass z. B. auch ein Baby sie essen kann
Preiselbeere, -n (f.) — eine kleine rote Beere, die man oft zu Fleisch oder Süßspeisen isst
etwas zerrupfen — umgangssprachlich für: etwas in kleine Stücke reißen