1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Guatemala verlegt Botschaft nach Jerusalem

25. Dezember 2017

Als erster Staat will Guatemala der umstrittenen Entscheidung der USA folgen und mit seiner Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem umziehen. Israels Regierung äußert sich begeistert.

https://p.dw.com/p/2puZo
Guatemalas Präsident Jimmy Morales im November mit Israels Premier Benjamin Netanjahu in Jerusalem
Guatemalas Präsident Jimmy Morales im November mit Israels Premier Benjamin Netanjahu in JerusalemBild: Getty Images/AFP/A. Sultan

Guatemalas Präsident Jimmy Morales hat seine Außenministerin Sandra Jovel angewiesen, den Umzug der guatemaltekischen Botschaft in Israel nach Jerusalem einzuleiten. Auf Facebook erklärte Morales, er habe sich zu dem Schritt nach einem Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu entschlossen. Dabei sei es vor allem um die "Rückkehr von Guatemalas Botschaft nach Jerusalem" gegangen.

Israels Außenministerium dankte Guatemala am Montag für die Entscheidung, die Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. "Wunderbare Nachrichten und wahre Freundschaft!", schrieb der Sprecher Emmanuel Nachschon bei Twitter. "Es lebe die Freundschaft zwischen Guatemala und Israel." 

Die UN-Vollversammlung hatte am Donnerstag mit großer Mehrheit die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump von Anfang Dezember verurteilt. Guatemala hatte zusammen mit den USA, Israel und sechs kleinen Staaten gegen die nicht bindende Resolution der Vollversammlung gestimmt.  

Die US-Entscheidung hat, wie hier im Westjordanland, Proteste ausgelöst
Die US-Entscheidung hat, wie hier im Westjordanland, Proteste ausgelöstBild: Reuters/M. Torokman

Für die Resolution stimmten 128 der 193 UN-Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland. 35 Länder enthielten sich, 21 weitere blieben der Abstimmung fern. Vor dem Votum hatte Trump mit dem Entzug von Finanzhilfen an Länder gedroht, die die Resolution unterstützen. Trumps Bruch mit der jahrzehntelangen Linie früherer Regierungen stieß auf heftigen Protest in der arabischen Welt, westliche Verbündete äußerten sich enttäuscht.

Der Status von Jerusalem ist eine der heikelsten Fragen im Nahost-Konflikt. Israel wie auch die Palästinenser beanspruchen Jerusalem als ihre Hauptstadt. Kritiker werfen Trump vor, mit seiner Entscheidung für Jerusalem als israelische Hauptstadt die Friedensbemühungen im Nahost-Konflikt weiter erschwert zu haben.

stu/sti (afp, dpa, rtr)