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Grüne: "Talentkarte" für Einwanderer

16. September 2016

Die Grünen wollen qualifizierten Ausländern die Einreise auch ohne Jobzusage ermöglichen. Im Mittelpunkt des Entwurfs steht ein Visum, das der "Greencard" in Kanada ähnelt.

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Zwei junge Flüchtlinge bei der Arbeitsberatung der Aktion "First Step" (Foto: dpa)
Zwei junge Flüchtlinge bei der Arbeitsberatung durch die Aktion "First Step"Bild: picture-alliance/dpa/S. Gollnow

Hochschulabschluss, Berufserfahrung, Deutschkenntnisse, Alter - diese Auswahlkritierien entscheiden nach dem Willen der Grünen darüber, wer eine sogenannte "Talentkarte" erhält und wer nicht. Die Karte soll Ausländern ohne Nachweis eines Arbeitsplatzes den einjährigen Aufenthalt in Deutschland ermöglichen. Bisher ist für die Arbeitsmigration eine konkrete Jobzusage notwendig.

Nach Ansicht des migrationspolitischen Sprechers der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, könnte das an die kanadische "Greencard" angelehnte System gerade kleineren und mittleren Unternehmen die Personalgewinnung erleichtern, da sie Fachkräfte nicht mehr im Ausland anwerben müssten.

"Atmendes System"

Deutschland könnte nicht darauf bauen, dass in Zukunft ausreichend EU-Bürger und Flüchtlinge kommen, um den Bedarf an Fachkräften zu decken, so Beck weiter. "Deshalb brauchen wir ein Einwanderungsgesetz, das die Regelungen der Arbeitsmigration liberalisiert und nachvollziehbar ausgestaltet."

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt bezeichnete die "Talentkarte" als "atmendes System, das sich dynamisch an dem sich kontinuierlich ändernden Fachkräftebedarf ausrichtet". Dafür wolle ihre Partei eine unabhängige, gegenüber der Politik rechenschaftspflichtige Einwanderungskommission einsetzen. Über Details will die Partei am heutigen Freitag auf einer Fachkonferenz in Berlin beraten.

djo/hf (dpa, kna)