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Mit Messi zum WM-Titel

4. Mai 2010

Otto Rehhagel hat es geschafft. Griechenland nimmt an der WM-Endrunde in Südafrika teil. Mit seinem Team trifft `König Otto´ auf Südkorea, Nigeria und Argentinien mit Trainer-Neuling Diego Maradona.

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Lionel Messi ist Argentiniens Hoffnungsträger (AP Photo/Manu Fernandez)
Lionel Messi ist Argentiniens HoffnungsträgerBild: AP

Argentinien hat die Mannschaft mit den meisten Superstars. Javier Zanetti, Juan Sebastian Veron, Gabriel Heinze und allen voran natürlich Lionell Messi. Trotzdem hat das Team von Trainer-Novize Diego Maradona die Form der ruhmreichen Vergangenheit bisher noch nicht gefunden. Und auch der letzte Erfolg liegt einige Jahre zurück; zuletzt bejubelten die Südamerikaner die WM-Krone 1986, angeführt von ihrem heutigen Trainer. "Wir wollen den Fluch brechen, denn wir sind seit mittlerweile 24 Jahren ohne WM-Titel“, gibt sich Maradona kämpferisch.

Otto Rehhagel will mit Griechenland ins Viertelfinale (AP Photo/Frank Augstein)
Otto Rehhagel will mit Griechenland ins ViertelfinaleBild: AP

Mit Lionel Messi haben die Argentinier den legitimen Nachfolger von Jahrhundert-Spieler Maradona in ihren Reihen. Auf den aktuellen Weltfußballer hofft ein ganzes Land; viel Druck für den nur 1,69 Meter großen Dribbel-Künstler. Mit gerade einmal 22 Jahren gehört Messi zu den ganz Großen in Europa und hat schon alle relevanten Titel des Vereinsfußballs gewonnen. In der Nationalelf hat er allerdings noch etwas zu beweisen, denn hier bleibt er häufig hinter seinem Können zurück.

„Ein mentaler Gewaltakt“

Messi gegenüber steht mit Otto Rehhagel ein echter Fußball-König. Er hat Griechenland zur zweiten WM-Teilnahme nach 1994 geführt. Ausgerechnet in seinem hundertsten Spiel als Nationalcoach der Griechen schaffte Rehhagel die Sensation. Entsprechend stolz zeigte sich der 71-Jährige: “Die Leute haben es verdient, weil sie aufopferungsvoll gefightet haben. Das war eine großartige Leistung, ein mentaler Gewaltakt.“

Nicht schön, aber erfolgreich. So gewann Griechenland 2004 überraschend den Europameistertitel. Mit seiner seitdem gefürchteten `Mauertaktik´ wird Rehhagel auch in Südafrika sein Glück versuchen. “Wir würden sehr schönen Fußball spielen, wenn wir Kaka, Messi und Xavi hätten“, witzelt Rehhagel. Leider besitzt keiner der Superstars einen griechischen Pass, somit wird der Trainer wohl auf sein altbewährtes System zurückgreifen müssen. Seit der verpassten WM 2006 und dem Ausscheiden in der Gruppenphase der Europameisterschaft 2008, wollen die Griechen dieses Jahr mindestens das Achtelfinale erreichen.

In Griechenland wird er auf Händen getragen: Otto Rehhagel (AP Photo/Frank Augstein)
In Griechenland wird er auf Händen getragen: Otto RehhagelBild: AP

Südkorea ohne Niederlage durch die Qualifikation

Eine Fußball-Weltmeisterschaft zu spielen, ist für die Südkoreaner mittlerweile zur Normalität geworden. Bereits zum achten Mal ist das Team von Trainer Jung-Moo Huh in diesem Jahr dabei. Mit zuletzt sieben WM-Teilnahmen in Folge haben sich die `Asiatischen Tiger´ als feste Größe im Weltfußball etabliert. Bisheriger Höhepunkt für Südkorea war das Erreichen des Halbfinales bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land 2002. Damals scheiterten die Asiaten knapp an Deutschland, dem späteren Vize-Weltmeister. Auch bei dieser WM sind die Vorraussetzungen für Südkorea gut. Der WM-Stammgast setzte sich ohne eine Niederlage in der Qualifikation für Südafrika durch.

Die Nationalmannschaft von Nigeria (Foto: EPA/STAFFORD)
Nationalmannschaft von NigeriaBild: dpa

Auch Nigeria gelang dieses Kunststück. Für die Afrikaner ist es die vierte Teilnahme an einer WM-Endrunde. Da die `Super Eagles´ bei der letzten Weltmeisterschaft in Deutschland nicht dabei waren, ist die Motivation in diesem Jahr besonders groß. Mit den Bundesliga-Legionären Obafemi Martins vom VfL Wolfsburg, Chinedu Obasi von der TSG Hoffenheim hat der Olympiasieger von 1996 beste Chancen auf das Viertelfinale.

„Die Kleinen sind größer geworden“

Trotz einer beeindruckenden Qualifikationsrunde von Südkorea und Nigeria, sieht Otto Rehhagel seine Griechen mit guten Chancen auf das Achtelfinale. “Die Gruppe sieht so aus, als könne man es schaffen. Aber: Die Kleinen sind etwas größer geworden und man muss immer auf der Hut sein.“ Die Gruppenphase verspricht viel Spannung. Südkorea, Nigeria und auch Griechenland können die nächste Runde erreichen. Argentinien zählt trotz schwieriger Qualifikation zu den Favoriten auf den WM-Titel. Alles andere als Platz eins in der Gruppe wäre demnach eine Enttäuschung für das Team von Diego Maradona.

Autor: Thomas Klein

Redaktion: Joachim Falkenhagen