1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Großbritannien fordert neue Friedensgespräche

5. November 2018

Bislang sind alle Bemühungen gescheitert, den Krieg im Jemen zu beenden. Großbritannien sieht nun erstmals die Gelegenheit, alle Konfliktparteien zu Friedensgesprächen zu bewegen.

https://p.dw.com/p/37ebV
Jemen Konflikt
Bild: Getty Images/A. Renneisen

Der britische Außenminister Jeremy Hunt sagte, es sei Zeit für den UN-Sicherheitsrat zu handeln. "Zu lange haben im Jemen-Konflikt beide Seiten geglaubt, dass eine militärische Lösung möglich ist". Das habe katastrophale Folgen für die Menschen. Jetzt scheine sich zum ersten Mal die Gelegenheit zu bieten, beide Seiten an den Verhandlungstisch zu holen und damit das Töten zu beenden. Eine politische Lösung sei langfristig "der einzige Weg aus der Katastrophe", betonte Hunt.

Er stimme mit dem UN-Sondergesandten für den Jemen, Martin Griffith, überein, dass es der richtige Zeitpunkt für den Sicherheitsrat sei, um die Friedensbemühungen der Vereinten Nationen zu unterstützen. Welche Schritte Großbritannien genau unternehmen wird, sagte Hunt nicht.

Großbritannien Birmingham - Jeremy Hunt
Hunt sieht eine Chance für FriedensgesprächeBild: picture-alliance/ZUMAPRESS/A. Mccaren

Aus Diplomatenkreisen hieß es, dass das Vereinigte Königreich gemeinsam mit den USA an einem Entwurf für eine Resolution arbeite, in der ein Ende der Kämpfe im Jemen gefordert werde. In der vergangenen Woche hatte der amerikanische Außenminister Mike Pompeo bereits einen Waffenstillstand in dem Bürgerkriegsland verlangt. Der Aufruf richtete sich insbesondere an den Verbündeten Saudi-Arabien. Das Königreich beteiligt sich aktiv an dem militärischen Konflikt.

Friedensgespräche im September gescheitert

Großbritannien erklärte, eine Waffenruhe werde nur eingehalten, wenn es auch eine politische Lösung zwischen den Konfliktparteien gebe. Die bisherigen Friedensgespräche waren im September gescheitert, bevor sie begonnen hatten. 

Auch der UN-Sondergesandte Griffith hatte in der vergangenen Woche die Hoffnung geäußert, dass binnen eines Monats neue Verhandlungen aufgenommen werden. Er soll den Sicherheitsrat am 16. November über die jüngsten Entwicklungen informieren. 

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen schiitischen Huthi-Rebellen und den vom sunnitischen Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen handelt es sich um die schwerste humanitäre Katastrophe weltweit. Etwa 10.000 Menschen wurden getötet, darunter viele Zivilisten. Millionen Menschen hungern.

Ba/kle (afp, rtr)