1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Massendemo für Klimaschutz in Australien

27. November 2015

Kurz vor dem UN-Klimagipfel in Paris haben im australischen Melbourne zehntausende Menschen für bessere Maßnahmen gegen die Erderwärmung demonstriert. Am Wochenende sollen in Europa und anderswo weitere Aktionen folgen.

https://p.dw.com/p/1HDjl
Demonstranten mit Plakaten (Foto: Getty)
Bild: Getty Images/AFP/P. Crock

Mit Schildern wie "Nein zur Kohle, Ja zur Sonnenenergie" forderten die Teilnehmer in Melbourne ein Umdenken in der globalen Klimapolitik. Nach Angaben der Veranstalter waren bis zu 60.000 Demonstranten auf der Straße. Die Polizei sprach von bis zu 40.000. Unter den Demonstranten waren Gewerkschafter, Umweltschützer und Bewohner von Inseln im Pazifik, die vom Anstieg des Wassers infolge des Treibhauseffekts besonders betroffen sind.

Down Under spielt Kohle eine große Rolle

Australien ist hinter Indonesien und vor Russland der zweitgrößte Kohleexporteur der Welt. Im Oktober gab die Regierung in Canberra grünes Licht für das größte Kohlebergwerk des Landes, die Carmichael-Mine in Queensland. Die Betreiberfirma Adani aus Indien will dort im Tage- und Untertagebau jährlich 60 Millionen Tonnen Kohle fördern.

Der sogenannte "Volks-Klima-Marsch" (People's Climate March) in Melbourne war der Auftakt einer Reihe von weltweiten Protesten, die anlässlich des Klimagipfels in Paris geplant sind. Am Samstag und Sonntag sind unter anderem in Berlin, London, Neu Delhi, Kampala, Manila, Kyoto, New York, Kairo und São Paulo weitere Kundgebungen vorgesehen.

Kundgebungen in Paris verboten

In Paris selbst wurden zwei für Sonntag sowie für den 12. Dezember geplante Großdemonstrationen am Rande des Klimagipfels verboten. Zur Begründung hieß es, nach den Terrorangriffen mit 130 Toten am 13. November drohten in der französischen Hauptstadt weitere Anschläge.

Unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen verhandeln rund 10.000 Delegierte aus 195 Ländern ab Sonntagabend in Paris über ein neues weltweites Klimaabkommen zur Verringerung von Treibhausgasen. Das Abkommen soll erstmals auch die Schwellen- und Entwicklungsländer zur Reduzierung ihres Kohlendioxidausstoßes verpflichten. Vom Jahr 2020 an soll es an die Stelle des Kyoto-Protokolls zum Kampf gegen den Klimawandel von 1997 treten.

Die Führung der Welt am Montag in Paris versammelt

Die offizielle Eröffnungszeremonie mit zahlreichen Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), US-Präsident Barack Obama sowie die Staatschefs Russlands und Chinas, Wladimir Putin und Xi Jinping, findet am Montag statt. Erklärtes Ziel ist es, die globale Erwärmung auf zwei Grad über dem Temperaturdurchschnitt vorindustrieller Zeit zu begrenzen. Andernfalls droht ein Schmelzen der Gletscher, ein Anstieg der Meeresspiegel sowie die Zunahme von Stürmen und anderen extremen Wetterphänomenen.

uh/jj (dpa,afp)