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Grindel: "Fußball nicht überlasten"

8. Juni 2017

DFB-Präsident Reinhard Grindel sieht mit Blick auf die umstrittenen WM-Gastgeber Katar und Russland vor allem die Politik in der Pflicht - vor dem Fußball. Und er hofft auf den "Lichtkegel der Welt".

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DFB Präsident Reinhard Grindel
Bild: Getty Images/Bongarts/S. Hofmann

Nach den jüngsten Entwicklungen im WM-Gastgeberland Katar sieht DFB-Präsident Reinhard Grindel in erster Linie die Politik gefordert, vor dem Fußball. "Der Fußball kann politische Lösungen nicht ersetzen. Man sollte ihn nicht überhöhen und nicht überlasten", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes bei einer Veranstaltung in Nürnberg. "Der Fußball muss wissen, was er kann - und was er nicht kann." Die WM finde ja erst 2022, also in fünf Jahren in Katar statt. Die Nachbarländer Saudi-Arabien, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Ägypten hatten am Montag die diplomatischen Beziehungen abgebrochen und die Grenzen zu dem Emirat geschlossen. Die Länder werfen Katar vor, Terrororganisationen wie den IS zu unterstützen.

Grindel mahnt Pressefreiheit in Russland an

Jedes Land, das eine WM ausrichte, müsse wissen, "dass der Lichtkegel der Welt auf dieses Land gerichtet ist", sagte Grindel. Das gelte auch für Russland, den Gastgeber 2018: "Fußball kann die kleinen Brücken bauen, die dann zu großen Brücken zwischen Nationen und vielleicht auch Politikern werden. Er kann dafür sorgen, dass sich Menschen begegnen und dass dann auch ein Dialog über Menschenrechte stattfindet." Er wolle in Russland "die richtigen Zeichen setzen", kündigte der DFB-Präsident an, "beispielsweise im Umgang mit Minderheiten, etwa im russischen Behindertenfußball. Und wir wollen, dass Doping entschieden bekämpft wird." Grindel appellierte an Russland, sowohl während des bevorstehenden Confed Cups als auch bei der WM im nächsten Jahr die Pressefreiheit zu achten: "Die Journalisten müssen eine Akkreditierung bekommen, die sie berechtigt, vollumfänglich von den Orten zu berichten, die sie für richtig halten. Das müssen sie ohne jede Beschränkung können."

sn (dpa, sid)