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Politik

Griechische Soldaten wieder in der Heimat

15. August 2018

Mehr als fünf Monate saßen sie in der Türkei im Gefängnis. Jetzt sind zwei griechische Soldaten wieder zuhause. Auch EU-Kommissionspräsident Juncker zeigte sich erfreut über die Freilassung.

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Griechische Soldaten aus türkischer Untersuchungshaft entlassen
Bild: Reuters/A. Avramidis

Die beiden Soldaten landeten am Flughafen von Thessaloniki, nachdem ein Gericht in der Türkei am Vortag überraschend ihre Freilassung angeordnet hatte. Die Männer, die während einer Grenzpatrouille auf türkisches Gebiet geraten waren, wurden vom griechischen Verteidigungsminister Panos Kammenos und von ihren Eltern empfangen.

"Die gute Nachbarschaft stärken"

"Ich hoffe, dass ihre Freilassung ein neues Kapitel für die griechisch-türkischen Beziehungen bedeutet", sagte Kammenos. Auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker schaltete sich ein. Ausdrücklich begrüßte er die Freilassung. "Ich bin erfreut", betonte der EU-Kommissionspräsident. In einer Erklärung des griechischen Regierungschefs Alexis Tsipras heißt es: "Die Freilassung ist ein Akt der Gerechtigkeit und wird die Freundschaft, die gute Nachbarschaft und die Stabilität in der Region stärken."

Der Fall hatte die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Athen und Ankara seit Monaten belastet. Der Prozess gegen die beiden Männer wird ungeachtet der Freilassung fortgesetzt. Die zwei Soldaten hatten im März während einer Patrouille an der Grenze eine militärische Sperrzone auf der türkischen Seite betreten.

Ein Fehltritt im Nebel

Sie geben an, bei Nebel versehentlich auf türkisches Territorium geraten zu sein. Die türkische Justiz wirft ihnen dagegen "versuchte Spionage" vor. Ein Gericht in der Provinz Edirne im Nordwesten der Türkei hatte eine Freilassung der Männer zuvor mehrfach wegen Fluchtgefahr abgelehnt.

Für Streit zwischen den beiden NATO-Partnern sorgt auch der Fall von acht türkischen Soldaten, die nach dem Putschversuch gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Juli 2016 nach Griechenland geflohen waren und dort Asyl beantragt hatten. Ankara fordert bisher vergeblich ihre Auslieferung.

haz/se (afp,dpa)