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Athen erhält nächste Finanzspritze

13. Dezember 2012

Die Euro-Finanzminister haben Notkredite für Griechenland endgültig freigegeben. Seine Hausaufgaben hatte das krisengebeutelte Land für diese Woche erfüllt - und alte Schulden aufgekauft.

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Eine Ein-Euro-Münze auf einer Fahne der Europaeischen Union, im Hintergrund eine griechische Fahne (Foto: dpad)
Bild: dapd

Die Euro-Finanzminister haben in Brüssel die Freigabe weiterer Hilfszahlungen an Griechenland in Höhe von 34,3 Milliarden Euro beschlossen. Diese sollen noch im Dezember und ohne weitere Auflagen fließen, der Rest dann bei Erreichen bestimmter Meilensteine bis März. "Die Summe kann sich bis März auf 49,1 Milliarden Euro erhöhen", sagte der Chef des Rettungsschirms ESM, Klaus Regling. Die Rede ist von zusätzlichen 14,8 Milliarden Euro, die in drei weiteren Tranchen im ersten Quartal 2013 ausgezahlt werden sollen. Der Bundestag hat dafür bereits grünes Licht gegeben. EU-Währungskommissar Oli Rehn sagte: "Die heutige Entscheidung macht den Weg frei, damit das Vertrauen der Märkte zurückkehrt." Mit dem Geld soll Athen vor der Staatspleite bewahrt werden.

Die internationalen Geldgeber hatten die Überweisung des Geldes davon abhängig gemacht, dass Athen sein Programm zum Rückkauf griechischer Staatsanleihen erfolgreich abschließt. Das ist Athen auch gelungen. Das Land gab bekannt, dass Investoren Anleihen im Wert von 31,9 Milliarden Euro zum Marktpreis von 30 bis 40 Prozent des Nennwertes zurückgeben wollten.

Der nächste Kandidat

Die Generaldirektorin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, stellte Griechenland die Freigabe weiterer Hilfskredite in Aussicht. Sie wolle dem IWF-Verwaltungsrat die Auszahlung der bereits gewährten Mittel empfehlen, erklärte Lagarde in Washington. Die formale Entscheidung könne aber frühestens auf einer Sitzung des Gremiums im Januar fallen.

Dagegen kann das schuldengeplagte Zypern nach Einschätzung von Eurogruppen-Chef Juncker nicht mit einem Rettungspaket noch in diesem Jahr rechnen. "Ich denke nicht, dass wir heute eine endgültige Lösung für Zypern finden können", sagte Juncker vor dem Treffen in Brüssel. "Das wird vermutlich erst im Januar geschehen." Das von der Pleite bedrohte Euro-Land hatte im Sommer einen Antrag auf Hilfen des Euro-Rettungsschirms ESM gestellt. Die Banken in dem drittkleinsten Staat der Euro-Zone sind eng mit dem Krisenherd Griechenland verflochten. Die Rekapitalisierung des Bankensektors der Insel könnte zehn Milliarden Euro kosten.

rbr/hp/gmf (dpa, rtr, dapd)