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Greipel unterliegt Cavendish hauchdünn

4. Juli 2016

Erst das Zielfoto entscheidet die dritte Etappe der Tour de France zugunsten des Briten Mark Cavendish. Der Gesamtführende Peter Sagan geht mit seinen Kollegen im Peloton hart ins Gericht.

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Cavendish (2.v.r.) gewinnt den Sprint in Angers vor Greipel (l.) . Foto: dpa-pa
Cavendish (2.v.r.) gewinnt den Sprint in Angers vor Greipel (l.)Bild: picture-alliance/AP Photo/P. Dejong

Knapp vorbei ist auch vorbei. André Greipel verpasste auf der dritten Etappe der Tour de France von Granville über 223,5 Kilometer nach Angers im Zielsprint nur hauchdünn den Tagessieg. Am Ende entschied das Zielfoto gegen Greipel und für den Briten Mark Cavendish. Dritter wurde der Franzose Bryan Coquard, Vierter der Vortagessieger und Träger des Gelben Trikots, Peter Sagan aus der Slowakei. Marcel Kittel landete auf dem siebten, John Degenkolb auf dem 13. Rang. Damit gingen die deutschen Sprinter auch im zweiten Massensprint der diesjährigen Tour leer aus. Auch auf der ersten Etappe am vergangenen Samstag hatte sich Cavendish im Massenspurt durchgesetzt, damals vor Kittel.

Für den 31 Jahre alten Briten war der Erfolg in Angers der 28. Tagessieg bei der Tour de France, damit zog der Sprinter von der Isle of Man mit der französischen Legende Bernard Hinault gleich.

Zu großen Gang gewählt

"Es war sehr knapp, das ist schade", ärgerte sich Greipel, der schon wie der sichere Sieger ausgesehen hatte, dann aber Cavendish um Zentimeter unterlegen war. Cavendish hatte an Greipels Hinterrad bis zur letzten Sekunde gewartet und war dann nach vorne gestoßen. "Ich habe einen Fehler gemacht", räumte der 34 Jahre alte Deutsche ein. "Aus Reflex hatte ich den höchsten Gang reingelegt. Der war am Ende zu dick." Bis in die Endphase war das Peloton weitgehend im Bummeltempo dem bedauernswerten Ausreißer Armindo Fonseca aus Frankreich hinterhergefahren, der sich, später noch von Landsmann Thomas Voeckler begleitet, über 200 Kilometer vergeblich mühte. Dann war die aussichtslose Flucht vorbei, die Sprinter bauten ihre Formationen auf und jagten in Richtung Ziel.

"Sie fahren, als hätten sie kein Hirn"

Das Gelbe Trikot trägt weiter Weltmeister Sagan. Der Weltmeister führt das Gesamtklassement mit acht Sekunden Vorsprung vor dem Franzosen Julien Alaphilippe an. Sagan hatte sich nach seinem Etappensieg am Sonntag kritisch über die Fahrweise des Pelotons geäußert. Nicht umsonst gebe es in der ersten Tourwoche fast schon traditionell so viele Stürze, sagte Sagan: "Sie fahren, als hätten sie kein Hirn, jeder fährt, als ob ihm sein Leben nichts wert wäre."

Bereits am Dienstag haben die deutschen Sprintasse Greipel, Kittel und Degenkolb aller Voraussicht nach eine weitere Chance, Cavendish zu bezwingen. Die weitgehend flache vierte und mit 237,5 Kilometern längste Etappe der Tour 2016 führt nach Limoges, dort dürfte das Peloton erneut geschlossen ankommen.

sn/asz (sid, dpa)