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Grausiger Fund in Mexiko

7. Februar 2015

Der beißende Gestank brachte die Ermittler auf die Spur. Ob es sich bei den Toten in einem verlassenen Krematorium um Verbrechensopfer handelt, ist unklar. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.

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Durchsuchung eines Krematoriums in Acapulco, Mexiko
Bild: picture-alliance/dpa/Francisco Meza

In einem verlassenen Krematorium in der mexikanischen Hafenstadt Acapulco hat die Polizei 60 Leichen gefunden. Unter den Toten seien auch Frauen und Kinder, teilte die örtliche Staatsanwaltschaft mit.

Es seien Ermittlungen wegen Störung der Totenruhe sowie Verstößen gegen das Bestattungsrecht und geltende Gesundheitsvorschriften eingeleitet worden.

Gestank treibt Nachbarn auf die Barrikaden

Nachbarn hatten sich über den beißenden Gestank in einem Vorort von Acapulco beschwert. Sicherheitskräfte entdeckten daraufhin die Toten, wie die Zeitung "El Sur de Acapulco" berichtete. Alle Leichen seien mit Kalk bestreut gewesen, vermutlich, um den Verwesungsgeruch zu überdecken. Die Sicherheitskräfte fanden zudem Leichenteile wie Arme und Beine. Das sogenannte "Krematorium des Pazifiks" soll bereits seit einem knappen Jahr außer Betrieb sein.

Die Leichen wurden in die Gerichtsmedizin gebracht, um Todeszeitpunkt und -ursache zu bestimmen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Zudem wurden von den Bestattungsunternehmen der Region Unterlagen zu allen Leichen angefordert, die seit 2013 in das Krematorium geschickt worden waren.

Ob es sich bei den Toten um Opfer eines Verbrechen handelte, war zunächst unklar. Die Ermittler gehen offenbar auch Hinweisen auf Betrug nach: Die Betreiber könnten das Geschäft aufgegeben und bereits angelieferte Leichen nicht mehr eingeäschert haben.

Einer der gefährlichsten Orte der Welt

Allerdings läßt der Schauplatz des Geschehens schlimmeres befürchten. Acapulco liegt in Guerrero, einem der gefährlichsten Bundesstaaten Mexikos. Mehrere kriminelle Organisationen ringen dort um die Vorherrschaft und die Stadt Acapulco ist ein Brennpunkt der Gewalt: Der einstmals bei Hollywoodstars beliebte Badeort ist inzwischen mit 104 Morden je 100.000 Einwohnern die drittgefährlichste Stadt der Welt. Die Region war zuletzt wegen des Massakers an Dutzenden Studenten international in den Fokus geraten.

haz/gri (dpa, afp)