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Google mischt bei sozialen Netzwerken mit

11. Februar 2010

Google ringt um die Aufmerksamkeit der Internet-Nutzer. Mit seinem neuen Dienst "Google Buzz" greift der Suchmaschinen-Gigant die Online-Netzwerke Facebook und Twitter an.

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Screenshot von Google Buzz (Foto: Google)
Google Buzz verschärft Konkurrenz im InternetBild: Google

Google startet einen eigenen Dienst "Google Buzz" für Internet-Kurzmitteilungen. Mit Google Buzz können Gmail-User schnell Kurznachrichten, Fotos oder Videos mit Freunden direkt innerhalb ihres Email-Kontos austauschen. Durch die Integration in Gmail hofft das Unternehmen, auf ein bereits bestehendes soziales Netzwerk aufbauen zu können. Das teilte das Google-Management am Dienstag (09.02.2010) zur Vorstellung des Projekts in San Francisco mit.

Google Buzz soll innerhalb der nächsten Tage starten. Für die mobile Nutzung von Buzz hat Google eine Anwendung für Mobiltelefone wie das iPhone oder Android-Handys entwickelt.

Angriff auf Platzhirsche

Computermonitor mit den Logos der sozialen Internet-Netzwerke (Foto: dpa)
Soziale Netzwerke locken immer mehr User anBild: picture-alliance / dpa

Mit dem neuen Produkt greift Google den populären Kurzmitteilungs-Dienst Twitter und das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook sowie andere soziale Netzwerke an. Aber nicht nur. Nun stoßt Google auch direkt ins Geschäft der Geo-Diensten wie Foursquare und Gowalla vor. Denn die mobile Version von Google Buzz zeigt die Aufenthaltsorte der Nutzer im Kartendienst Google Maps an - mit einem Klick erscheinen auch Kommentare, Links, Fotos und Videos.

Mit dem neuen Dienst müsste Google noch mehr Informationen über die Nutzer verarbeiten, aus dem bisherigen Verhalten der Nutzer ihre Interessen ermitteln und sie ebenfalls bei der Auswahl der Mitteilungen berücksichtigen. Das dürfte neue Kritik von Datenschützern auslösen. Google-Mitbegründer Sergey Brin betonte, dass der Konzern die Nutzer-Daten vertraulich behandele. Die Menschen müssten aber selbst entscheiden dürfen, welche und wie viele Informationen über sich sie preisgeben.

Aufmerksamkeit ist Geld

Googles Mitbegründer Sergey Brin und Larry Page (Foto: AP)
Googles Mitbegründer Sergey Brin und Larry PageBild: AP

Schnelle Kurzmitteilungen und soziale Netzwerke sind ein Trend, der die Kommunikation im Internet immer stärker prägt. So wird der stete Strom der "Updates" immer wichtiger für 400 Millionen Facebook-Nutzer, die so über das Leben ihrer Online-Freunde auf dem Laufenden bleiben. Twitter wuchs 2009 schnell und hat nach neuesten Schätzungen zwischen 25 und 30 Millionen Nutzer. Googles Mail-Angebote besuchen laut dem Marktforscher Comscore pro Monat 176 Millionen Nutzer.

Google hat bereits 2004 ein eigenes Soziales Netzwerk namens Orkut gestartet. Dieser Dienst wird aber nur in bestimmten Regionen in größerem Maße genutzt, etwa in Brasilien.

Mit Google Buzz startet der Internet-Konzern jedoch erstmals ein umfassendes Produkt. Letztlich geht es um die Aufmerksamkeit der Nutzer. Nur wer Zeit auf einer Website verbringt, kann auch durch Werbung angesprochen werden - und Internet-Werbung ist die zentrale Einnahmequelle von Google.

Autorin: Natalia Karbasova (rtr, apn, dpa, glp)
Redaktion: Ursula Kissel