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Glückwünsche für Franziskus

Stefan Dege13. März 2013

Jubel und Verwunderung hat der Ausgang der Papstwahl unter den katholischen Gläubigen ausgelöst. Aus Kirchenkreisen und Politik kommen Glückwünsche für Franziskus.

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Gläubige auf dem Petersplatz jubeln (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

"Habemus Papam" verkündete der Kardinalsprotodiakon Jean-Louis Tauran am Abend auf der Loggia des Petersdoms in Rom. Da läutete im fernen Köln schon die größte Glocke des Kölner Domes, der "dicke Pitter". In Berlin lud das Erzbistum spontan zum Gottesdienst in die Sankt Hedwigs-Kathedrale ein, in München ließ das Bistum alle Kirchen beflaggen. Eine gute halbe Stunde zuvor war weißer Rauch über der Sixtiinischen Kapelle in den verregneten Römischen Abendhimmel aufgestiegen. Jubel unter den Hundertausenden Gläubigen, die sich wartend auf dem Petersplatz versammelt hatten: "Wir haben einen Papst".

Schon am zweiten Tag ihres Konklaves, bereits im fünften Wahlgang, hatten sich die 115 Kardinäle auf einen neuen Papst verständigt. Außerhalb der Sixtinischen Kapelle, die von der Außenwelt abgeschottet war, rieben sich die Mensche die Augen. Für Überraschung sorgt jedoch nicht nur die kurze Beratungszeit, sondern auch der Ausgang der Wahl. Sie fiel auf den Argentinier Jorge Mario Bergoglio, der sich jetzt Franziskus nennt. Der 76-Jährige soll schon beim Konklave im Jahr 2005, aus dem Benedikt XVI. als Papst hervorging, der schärfste Konkurrent von Joseph Ratzinger gewesen sein.

Neuer Papst zeigt sich den Gläubigen (Foto: Getty Images)
Jorge Bergoglio ist der neue PapstBild: Getty Images

Bereit zur Verantwortung

Robert Zollitsch (Foto: dpa)
Erzbischof Robert ZollitschBild: picture-alliance/dpa

Der neue Papst zeichnet sich nach Ansicht der Deutschen Bischofskonferenz durch sein bescheidenes Auftreten und seine kraftvollen Predigten aus. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, erklärte: "Das schlichte Glaubenszeugnis seiner ersten kurzen Ansprache und sein Gebet zeigen der Welt: Der Heilige Vater ist bereit, das wichtige Amt und die hohe Verantwortung in tiefem Gottvertrauen zu übernehmen." Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sah im kurzen Konklave ein gutes Zeichen für die Zukunft der Kirche. Über den Kurznachrichtendienst Twitter ließ er wissen: "Gottes guter Geist hat der Kirche in einem kurzen Konklave einen neuen Papst geschenkt." Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann begrüßte die Wahl Bergoglios. "Die Entscheidung", sagte er, "verspricht etwas Neues".

Zeichen für Gerechtigkeit

Von protestantischer Seite gratulierte als erstes der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, den Katholiken zur Wahl ihrer neuen Papstes. Er wünschte Papst Franziskus "Gottes Segen für sein Amt und seine großen Aufgaben in der römisch-katholischen Kirche, viel Kraft für anstehende Entscheidungen und einen weltoffenen Blick". Besonders freue ihn, so Schneider, dass der neue Papst durch seine Namenswahl an Franz von Assisi erinnere und damit bewusst ein Zeichen setze für die Armen und für Gerechtigkeit in der Welt. Er erhoffe sich zudem Kontinuität im weltweiten Einsatz des Papstes für Frieden und für die Bewahrung der Schöpfung, sagte der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten.

Nikolaus Schneider (Foto: dpa)
EKD-Vorsitzender Nikolaus SchneiderBild: picture-alliance/dpa

Glückwünsche aus aller Welt

Auch aus der Politik gab es Glückwünsche nach Rom: Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierte Kardinal Bergoglio "von ganzem Herzen" zu seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche. "Millionen von Gläubigen in Deutschland und in der ganzen Welt haben auf diesen Augenblick gewartet. Ihre Hoffnungen richten sich jetzt auf den neuen Papst", erklärte die deutsche Regierungschefin.

Spitzenvertreter der Brüsseler EU-Institutionen gratulierten Franziskus zu seiner Ernennung, unter ihnen EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz wünschte dem neuen Papst "Mut und Stärke" angesichts der aktuellen Herausforderungen, vor denen die katholische Kirche stehe.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon gratulierte dem neuen Papst und allen Katholiken weltweit. "Ich freue mich auf die Fortführung der Zusammenarbeit zwischen den Vereinten Nationen und dem Vatikan unter der weisen Führung von seiner Heiligkeit, Papst Franziskus", ließ er in New York mitteilen. Er sei überzeugt, sagte Ban, dass Franziskus sich wie sein Vorgänger Benedikt für den Dialog zwischen den Religionen einsetzen werde.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon (Foto: picture alliance/dpa)
UN-Generalsekretär Ban Ki MoonBild: picture-alliance/AP