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Gipfeltreffen mit Signal-Wirkung?

Stefan Nestler26. Juli 2013

Der FC Bayern München und Borussia Dortmund spielen am Samstag im Supercup-Finale um den ersten Titel der Saison. Im ersten Duell der beiden deutschen Top-Teams steckt Brisanz.

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Der Supercup Pokal (Photo by Martin Rose/Bongarts/Getty Images)
Bild: Bongarts/Getty Images

Die Welt schaut zu. In 195 Länder wird das erste Gipfeltreffen der Saison zwischen den beiden derzeit besten deutschen Fußballmannschaften übertragen. Bei dem Spiel geht es um einen sportlich eher unwichtigen Titel, aber um jede Menge Prestige - vielleicht auch um einen kleinen Fingerzeig, was die kommende Spielzeit bringen wird.

Gut zwei Monate sind vergangen seit dem letzten Duell im Finale der Champions League. 2:1 hatte der FC Bayern München im Wembleystadion gegen Borussia Dortmund gewonnen. In der Bundesliga lösten die Bayern die Dortmunder als Meister ab, ebenso als DFB-Pokal-Sieger. Da liegen Revanchegelüste des BVB doch eigentlich auf der Hand. "Totaler Quatsch, das ist vorbei", sagt Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor dem Supercup-Finale am Samstag (20.30 Uhr MESZ) im eigenen Stadion. "Wir wollen den ersten Titel der Saison", ergänzt Sportdirektor Michael Zorc. Im Supercup spielt normalerweise der deutsche Meister gegen den Pokalsieger. Da die Bayern jedoch beide Titel holten, treffen sie auf den Vizemeister, also Dortmund.

Arjen Robben trifft für Bayern im Champions-League-Finale gegen Dortmund. Foto: Reuters
Im Champions-League-Finale war Arjen Robben (r.) der Matchwinner der BayernBild: Reuters

Pep gegen Klopp

Die Partie ist auch das erste Duell der Trainer, Guardiola gegen Klopp. Pep Guardiola, der neue Starcoach des Triple-Gewinners Bayern, will sich im ersten Pflichtspiel keine Blöße geben. "Ich will jedes Spiel gewinnen", sagt der 42 Jahre alte Spanier. Guardiola hat Supercup-Erfahrung, in Spanien holte er sich mit dem FC Barcelona drei Mal diesen Titel. Der Bayern-Trainer weiß, dass seiner Mannschaft in Dortmund vor 80.000 enthusiastischen Fans ein heißer Tanz bevorsteht. "Wir wollen alles raushauen, was möglich ist", verspricht Jürgen Klopp, Trainer des Herausforderers Dortmund. "Wir werden bis in die Haarspitzen motiviert sein." Vielleicht auch, weil ihnen die Bayern Superstar Mario Götze abgeluchst haben.

Götze und Mchitarjan fehlen

Für 37 Millionen Euro wechselte der Jungstar an die Isar. Ein gellendes Pfeifkonzert der BVB-Fans wird Götze am Samstag noch erspart bleiben. Wegen einer Verletzung fehlt der 21-Jährige im Supercup-Finale. Auch der Armenier Henrich Mchitarjan, den der BVB für 25 Millionen Euro als Götze-Ersatz verpflichtete, ist noch angeschlagen und kann nicht spielen. Genau beobachtet wird sicherlich der Auftritt des Dortmunder Torjägers Robert Lewandowski. Nach monatelangem Theater war der Wechsel des Polen zu seinem Wunschverein Bayern München geplatzt. Lewandowski muss seinen Vertrag beim BVB erfüllen. Nach der kommenden Saison kann der 24-Jährige ablösefrei wechseln.

Mario Götze bei der Team-Präsentation der Bayern. Foto: dpa
Neu-Bayer Mario GötzeBild: picture-alliance/dpa

Hoeneß: Nicht mehr ganz so wichtig

2012 hatten die Bayern das Super-Cup-Duell gegen Dortmund mit 2:1 für sich entschieden. Nach zuvor fünf Niederlagen in Serie gegen den BVB war es der Startschuss zu einer grandiosen Saison, die mit dem Gewinn des Triples endete. "Letztes Jahr war der Supercup für uns eine wichtige Sache, Balsam für die Seele", erinnert sich Vereinspräsident Uli Hoeneß. "Nach Wembley ist es nicht mehr ganz so wichtig." Jetzt sind die Rollen vertauscht. Die Bayern, nicht die Dortmunder sind wieder einmal die Gejagten.