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Ghana - Bildung ist nicht nur Jungensache ...

2. November 2004

Schule für Mädchen - Ghanas Weg in eine bessere Zukunft

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Mehr Jungs als Mädchen -Schulunterricht in Ghanas Goldgräberstatdt ObuasiBild: DW

Ghana hat für afrikanische Verhältnisse eine recht hohe Alphabetisierungsrate: Mehr als 70% der Bevölkerung kann lesen und schreiben. Das westafrikanische Land bietet seinen Kindern eine neunjährige Schulpflicht und kostenlosen Unterricht. Doch es sind meistens die Jungen, die von diesem Bildungsangebot profitieren.
Beim Blick in die Klassenzimmer fällt auf, dass wesentlich mehr Jungen als Mädchen die Schulbank drücken. Je höher die Klasse, umso geringer ist der Mädchenanteil. Oft sind in der 6. Klasse nur noch ein Drittel der Schüler weiblich, in den ländlichen Gebieten kommt manchmal ein Mädchen auf neun Jungen.

Dies hat seine Ursachen in der traditionellen Gesellschaft Ghanas: Eltern ziehen ihre Töchtern lieber zur Hausarbeit heran, zum Kochen, Putzen, Wasserholen, als sie zur Schule zu schicken. Und wenn die Mädchen doch zur Schule gehen, werden sie doppelt belastet – sie müssen neben den Schulaufgaben auch noch im Haushalt helfen.
Armut ist ein weiteres Hindernis für die Ausbildung von Mädchen. Auch wenn der Schulbesuch selbst kostenlos ist, belastet er doch die Haushaltskasse. Denn für Schuluniform, Stifte und Schulbücher müssen Eltern aufkommen. Vor allem kinderreiche Familien können sich das nicht leisten – meistens zu Lasten der Mädchen.

Die ghanaische Regierung hat vor ein paar Jahren ein Projekt gestartet, in dem landesweit für höhere Einschulungsquoten von Mädchen geworben wird. Auch zahlreiche Nichtregierungsorganisationen engagieren sich in Ghana, um Mädchen den Zugang zur Bildung zu ebnen.
Die meisten Erwachsenen wissen mittlerweile, dass Bildung der Schlüssel zur Entwicklung ist – gerade auch für Mädchen. Dass sich dennoch so viele Eltern gegen den Schulbesuch ihrer Töchter entscheiden, ist die andere Seite der Medaille.

In einer Hörfunkproduktion von Ghana Broadcasting Corporation und Deutsche Welle haben Nana Esi Parry und Peter Koppen die Auswirkungen dieser Bildungskampagnen in Ghana aufgezeichnet. Die Sendung liegt auf englisch und deutsch vor.