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Gewitter überflutet Kleinstadt - Berlin ächzt

25. Juni 2016

Blitz und Donner vertreiben die Tropenhitze aus Deutschland. Der abrupte Wetterwechsel mit schweren Gewittern und heftigen Regenfällen richtet erhebliche Schäden an.

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Nach den Sturzfluten in Stromberg muss der Schlamm aus den Häusern (Foto: dpa)
Nach den Sturzfluten in Stromberg muss der Schlamm aus den HäusernBild: picture-alliance/dpa/T. Frey

In Rheinland-Pfalz entgleiste am Samstagmorgen nach einem Erdrutsch eine Regionalbahn. Zehn Menschen wurden verletzt. Beim "Southside Festival" in Baden-Württemberg mit Zehntausenden Besuchern wurden am Freitagabend 25 Musikfans verletzt. Daraufhin wurde die Veranstaltung abgesagt.

Im niedersächsischen Scheeßel machte traditionell gleichzeitig stattfindende das "Hurricane"-Festival seinem Namen alle Ehre. Schwere Unwetter mit Starkregen, Gewitter und Sturmböen zogen über das Gelände. 75.000 Besucher mussten sich vorübergehend in Sicherheit bringen.

Inzwischen ist die Warnung wieder aufgehoben. Bis Sonntag wollen die Fans Bands wie Rammstein, Deichkind, Mumford & Sons oder The Prodigy sehen.

"Zehn Minuten später habe ich hier einen neuen Fluss gesehen"

In vielen kleineren Städten traten Bäche über die Ufer, überschwemmten Straßen und Keller, Deiche mussten gesichert werden. Ein fulminantes Unwetter tobte über Stromberg im Hunsrück (Rheinland-Pfalz). Der ansonsten harmlose Welschbach verwandelte sich binnen von Minuten in einen reißenden, über die Ufer tretenden Fluss. Die Wassermassen standen teilweise zwei Meter hoch in der idyllisch gelegenen Kleinstadt mit 3000 Einwohnern. Ein Helfer berichtet: "Das Gewitter ist gekommen und ich habe aus dem Fenster geschaut. Zehn Minuten später habe ich wieder rausgeschaut und hier einen neuen Fluss gesehen."

Die Behörden lösten Katastrophenalarm aus. Etwa 60 Gebäude wurden unter Wasser gesetzt. Anwohner sind zunächst in ihren Häusern eingeschlossen. Rettungskräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks bringen sie mit Booten in Sicherheit.

In Pfullingen südlich von Stuttgart goss es wie aus Kübeln. Zwei kleine Bäche traten über die Ufer und trieben hilflose Bewohner in die Enge. Ähnliche Szenen spielten sich in Städten und Ortschaften in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ab.

In Mittelhessen stürzten Hagelkörner der Größe von Tischtennisbällen vom Himmel. Menschen wurden nicht verletzt. Auf der Bahnstrecke Wiesbaden-Koblenz wurden beiderseits des Rheins die Gleise unterspült.

Am Freitag sind die bislang höchsten Temperaturen in diesem Jahr gemessen worden. In Berlin kletterte die Quecksilbersäule auf 36,4 Grad Celsius, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. In Jena wurden 35,8 Grad, in Potsdam und Bernburg (Saale) je 35,5 Grad gemessen. Am Sonntag soll es nur noch 19 bis 25 Grad warm werden.

se/wl/rb (dpa)