1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Gesellschaft

Gesunde Augen - klarer Blick

8. Oktober 2020

Weltweit nehmen Augenkrankheiten massiv zu, ältere Menschen leiden oft am Grauen oder Grünen Star. Aber auch Jüngere verlieren an Sehkraft - sie werden immer häufiger kurzsichtig. Rund um den Globus kämpfen Ärzte gegen den Verfall des Augenlichts.

https://p.dw.com/p/3jbsw

Die Dokumentation zeigt den weltweiten Einsatz der Ärzte gegen Augenkrankheiten, stellt neue Heilverfahren und Techniken vor und zeigt die Möglichkeiten und Grenzen der modernen Augenheilkunde. 

In der Augsburger Klinik "Am Forsterpark" beispielsweise wird der Graue Star mit einem Femtosekundenlaser behandelt. Meist wird der Eingriff ambulant durchgeführt und dauert nur wenige Minuten. Nach der Betäubung schneidet der Arzt die Linsenkapsel über eine Länge von etwa drei Millimetern auf. Durch die Öffnung wird die trübe Linse mit dem Laser zertrümmert und abgesaugt. Anschließend wird eine Kunstlinse mit zwei winzigen Haken im Auge platziert. 

Von einer solchen Hightech-Versorgung sind viele Menschen in den ärmeren Teilen der Welt abgeschnitten. 89 Prozent der Menschen mit Sehbehinderungen leben in Entwicklungsländern. Dort ist das Risiko zu erblinden zehnmal so hoch wie bei uns. Viele Patienten können sich nicht einmal die Fahrt in die Klinik leisten. Augenärzte wie Dr. Sylvain El-Khoury fahren deshalb in Ruanda, Afrika, mehrmals im Jahr aufs Land und operieren in "Eye Camps" unter einfachsten Bedingungen bis zu 500 Patienten pro Woche.  

Auch bei der Behandlung der Kurzsichtigkeit kommen die Ärzte ein Stück weiter. Die exzessive Nutzung von Smartphones, Tablets und Computern hat immer größere medizinische Folgen. Einer Studie der Universität Mainz zufolge leidet bereits mehr als die Hälfte der Abiturienten und Hochschulabsolventen unter Kurzsichtigkeit, der Myopie. Kurzsichtigkeit lässt sich zwar durch eine Brille ausgleichen und mit einer Tropfentherapie behandeln. Aber häufig nimmt die Sehschwäche über die Jahre zu, und die Kurzsichtigkeit wird zum Einfallstor für andere Augenkrankheiten. Dabei haben die Forscher der Universität Mainz festgestellt: Kurzsichtigkeit ist vielfach nicht genetisch bedingt, sondern unserer Lebensweise geschuldet. Die Ärzte fordern deshalb einen neuen Umgang mit Handys und Laptops.