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Politik

Geht den "Gelbwesten" die Luft aus?

10. März 2019

Die Proteste der französischen "Gelbwesten"-Bewegung haben deutlich weniger Teilnehmer mobilisiert als in der Vergangenheit. Der bisherige Tiefstand der vergangenen Woche wurde um ein Viertel unterboten.

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"Gelbwesten" vor dem Louvre in Paris
"Gelbwesten" vor dem Louvre in ParisBild: Imago/D. Orlov

In Frankreich haben sich nach Angaben des Innenministeriums am Samstag landesweit rund 28.600 Menschen an den "Gelbwesten"-Protesten beteiligt. Dies waren deutlich weniger als in der Vorwoche, als 39.300 Demonstranten auf die Straße gegangen waren, um mehr soziale und steuerliche Gerechtigkeit zu fordern. Es war die niedrigste Teilnehmerzahl seit Beginn der Proteste vor knapp vier Monaten. Kundgebungen fanden unter anderem in Paris, Toulouse und Bordeaux statt.

Zu Beginn der Protestbewegung am 17. November vergangenen Jahres waren landesweit noch 282.000 Menschen auf die Straße gegangen. Am Sonntag sollen die Proteste weitergehen. Damit wollen die "Gelbwesten" ihren Unmut über den landesweiten Bürgerdialog ausdrücken, den Präsident Emmanuel Macron als Antwort auf die Demonstrationen ins Leben gerufen hatte.

Präsident Emmanuel Macron ist das Hauptfeindbild der Demonstranten
Präsident Emmanuel Macron ist das Hauptfeindbild der DemonstrantenBild: Reuters/M. Euler

Die Sozialbewegung hält den Dialog, der am kommenden Freitag endet, für ein Ablenkungsmanöver. Sie fordert den Rücktritt Macrons und eine Abkehr von seinem Reformkurs. Am kommenden Samstag wollen die Gelbwesten anstelle von zahlreichen Demos im ganzen Land eine Großdemonstration in Paris organisieren.

Die teils gewaltsamen Proteste der "Gelbwesten" hatten sich an Regierungsplänen zu Benzinpreiserhöhungen entzündet. Sie wuchsen sich rasch zu Massenprotesten gegen Macron aus, dem seine Gegner vorwerfen, ein Präsident der Reichen zu sein. 

stu/cgn (afp, dpa, rtr)