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Al-Dschasira-Mitarbeiter hinter Gittern

30. Dezember 2013

Für den Fernsehsender Al-Dschasira wird die Arbeit in Ägypten immer schwerer. Wieder wurden Mitarbeiter des Senders festgenommen, weil sie die Muslimbrüder unterstützt haben sollen.

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Al-Dschasira- Logo (Foto: STAN HONDA/AFP/Getty Images)
Bild: Stan Honda/AFP/Getty Images

Die ägyptische Geheimpolizei hat zwei bekannte Journalisten des Fernsehsenders Al-Dschasira festgenommen. Das ägyptische Innenministerium teilte mit, es handele sich um einen australischen Journalisten und einen ägyptischen Reporter. Beamte des nationalen Sicherheitsdienstes hätten die Büros der beiden Reporter in einem Hotel in Kairo durchsucht. Ihre Ausrüstung sei beschlagnahmt worden.

"Falsche Nachrichten verbreitet"

Den Festgenommenen wird vorgeworfen, mit ihrer Live-Berichterstattung die Sicherheit zu gefährden. Das Innenministerium erklärte auf seiner Facebook-Seite, diese hätten "falsche Nachrichten verbreitet, um die nationale Sicherheit zu beeinträchtigen". Auch seien bei der Festnahme "Publikationen" der Muslimbruderschaft gefunden worden. Die islamistische Gruppierung war vergangene Woche offiziell als Terrororganisation eingestuft worden.

Al-Dschasira bestätigte die Festnahme. Bei den beiden Verhafteten handele es sich um den Kairoer Bürochef des Senders, Mohamed Adel Fahmy, sowie den Australier Peter Greste. Fahmy arbeitete früher für CNN, Greste für die BBC. Neben den beiden Journalisten seien aber auch ein Produzent und ein Kameramann festgesetzt worden, teilte der englische Dienst des Senders mit.

Unterstützung für Muslimbrüder?

Der Sender Al-Dschasira hat seinen Sitz in Katar und betreibt Nachrichtenkanäle in arabischer, englischer und bosnischer Sprache. Es ist nicht das erste Mal, dass die ägyptischen Behörden gegen Al-Dschasira vorgehen. Denn die Übergangsregierung wirft dem Golfemirat Katar und damit auch dem Sender vor, die ägyptischen Muslimbrüder zu unterstützen.

Mehrere Mitarbeiter sind schon in Haft. Nach Angaben des Committee to Protect Journalists (CPJ) wurden in Ägypten in 2013 sechs Journalisten bei ihrer Arbeit getötet. Mehr seien nur in Syrien und dem Irak getötet worden.

det/sc (afp, afpe, dpa)