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Wieder schwere Anschläge im Irak

16. Februar 2013

Bei mehreren Bombenattentaten sind im Irak mindestens zehn Menschen getötet worden, darunter ein hoher Offizier des militärischen Geheimdienstes. Auch die Massenproteste gegen die schiitische Regierung eskalieren.

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Demonstranten gegen die Regierung in Bagdad mit dem Koran in der Hand (foto:REUTERS)
Bild: Reuters

Zwei Selbstmordattentäter haben im Norden des Irak einen ranghohen Geheimdienstoffizier mit in den Tod gerissen. Brigadegeneral Auni Ali sei in Tal Afar nahe Mossul bei dem Sprengstoffanschlag vor seinem Haus zusammen mit drei Leibwächtern umgekommen, teilten Vertreter von lokaler Polizei und Rettungsdiensten mit. Er hatte die wichtigste Ausbildungsstätte des Geheimdienstes im Irak geleitet.

In Tus Churmatu, ebenfalls im Norden, wurde laut Sicherheitsvertretern auch ein prominenter Richter getötet. Unbekannte hätten mit Magneten eine Sprengladung am Auto des Richters Ahmed al-Bajati befestigt und gezündet, hieß es. Sein Sohn erlitt Verletzungen. Al-Bajati, der früher im Kampf gegen den Terrorismus tätig war, hatte Todesdrohungen erhalten. Er hatte 2012 ein Lösegeld von 150.000 Dollar zahlen müssen, um die Freilassung seines damals entführten Sohnes zu erreichen.

Sicherheitskräfte und Justiz im Visier

In Hit nordwestlich der Hauptstadt Bagdad wurde zudem ein Armeeoffizier durch einen Sprengsatz getötet, zwei Soldaten wurden verletzt.

Im Irak ist nach dem Abzug der US-Truppen im Dezember 2011 wieder der alte Machtkampf zwischen der schiitischen Mehrheit und der sunnitischen Minderheit voll entbrannt. Die Zahl der Anschläge nimmt wieder zu.

Erst am Freitag waren wieder zehntausende Sunniten auf die Straße gezogen, um sich gegen die Diskriminierung durch die schiitische Regierung in Bagdad unter Nuri al-Maliki zu wehren. Sie fühlen sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt und fordern Malikis Rücktritt. Die Sunniten beklagen zudem einen angeblich wachsenden Einfluss des Iran.

SC/re (rtre, afp, dpa, AP)