1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Gegen Celtic (Respekt zurück-) gewinnen

Sarah Wiertz
17. Oktober 2017

Nach dem desolaten Spiel bei Paris St.Germain will Bayern München in der Champions League wieder als Titelaspirant auftreten. Dabei muss der neue Trainer Jupp Heynckes gegen Celtic Glasgow auf einen Spanier verzichten.

https://p.dw.com/p/2lxHD
Deutschland | FC Bayern München | Training
Bild: picture alliance/dpa/A. Warmuth

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und die Europäische Fußball-Union (UEFA) haben bei der Spielplan-Gestaltung wohl kaum Rücksicht den FC Bayern München und seinen neuen Trainer genommen. Und trotzdem: Wie schon in der Bundesliga gibt es für Jupp Heynckes auch in der Champions-League einen seines Alters (72 Jahre) entsprechend gemächlichen Einstieg zurück ins Trainer-Geschäft. Nach dem Heimspiel gegen den SC Freiburg trifft der FC Bayern München jetzt im internationalen Wettbewerb im eigenen Stadion auf Celtic Glasgow. Der schottische Meister ist zwar Königsklassen-erprobt, schafft es aber selten über die Gruppenphase hinaus.

Nach der desolaten Leistung bei Paris St. Germain muss der FCB jedoch am Mittwoch (20.45 Uhr MESZ, ab 20:30 Uhr im DW-Liveticker) nun eine Gegenreaktion zeigen. Es geht schließlich auch um Respekt und den Mia-san-Mia-Ruf, der bei der 0:5-Pleite ordentlich gelitten hat. "Wir spielen zuhause, wir sind auf jeden Fall die Mannschaft, die das Spiel dominant gestalten muss", so die Ansage von Mats Hummels. Und sein Abwehrkollege Jerome Boateng meint: "Gegen Celtic ist der Sieg nach der Niederlage gegen Paris besonders wichtig. Dieser Aufgabe sind wir uns bewusst." Dabei muss Heynckes auf einen wichtigen Spieler verzichten: Javier Martinez. Der Spanier verletzte sich beim 5:0-Erfolg gegen Freiburg an der Schulter. "Wenn Javi sich auswechseln lässt, ist es schon bedenklich", meinte Heynckes. "Er ist nicht nur Baske, sondern auch ein robuster Typ und großer Kämpfer."

Defensives Mittelfeld: Rudy oder Vidal?

Deutschland | FC Bayern München | Martinez mit Schulter-Verletzung
Sportdirektor Salihamidzic über Martinez: "Er hatte sehr großen Schmerzen".Bild: picture alliance/SvenSimon/O. Haist

Martínez werde "konservativ behandelt", ließ der FCB verlauten. Was bedeutet, das Martinez nicht operiert wird - er wird mindestens zehn Tage ausfallen. Am Samstag hatte Martinez mit seinem Landsmann Thiago am Samstag zusammen im defensiven Mittelfeld als Doppelsechs wunderbar harmoniert. Der eine zweikampfstark, der andere als filigraner Techniker: "Beide haben beeindruckend gespielt", urteile der Trainer. Wer wird also für Martinez spielen? Sebastian Rudy, der ihn auch gegen Freiburg ersetzt hat und der ein ähnlicher Spielertyp wie Thiago ist? Oder doch der gerade erst wieder genese Arturo Vidal - der bullige Arbeiter? Oder gar der Alleskönner Corentin Tolisso?

Neben der Frage, wer spielt, muss Heynckes auch an der Mentalität und Taktik der Mannschaft weiter arbeiten. "Es ist nicht alles wunderbar", befand Heynckes nach dem Erfolg gegen Freiburg. "In der ersten Halbzeit haben wir Chancen zugelassen, im Aufbauspiel Fehlpässe gespielt. Da müssen wir viel sicherer und kompakter sein. Da muss man hellwach sein, das waren wir nicht." Ein anderer Verein hätte die Fehler womöglich ausgenutzt, weiß auch Heynckes.

Celtic kommt als Tabellenführer nach München

Deutschland | FC Bayern München | Jupp Heynckes
Heynckes: Der Balanceakt zwischen Ball hoch und Ball flach halten.Bild: picture alliance/dpa/Revierfoto

"Es kommen schwerere Gegner, dann müssen wir viel souveräner agieren." Celtic Glasgow dürfte jedoch in der Champions-League spielerisch ähnlich wie der SC Freiburg in der Bundesliga eingeordnet werden. Der schottische Meister hat zuletzt am neunten Spieltag der Premier League 1:0 gegen den FC Dundee gespielt und damit die Tabellenführung verteidigt. Wie der FCB hat auch Celtic in der Königsklasse bisher drei Punkte gesammelt, beide jeweils durch ein 3:0 gegen Anderlecht.

Dass die Bayern von der Qualität ihrer Spieler der große Favorit sind, steht außer Frage. Das Wichtigste bei der Partie ist wohl, dass die Einstellung stimmt. Und da sieht Heynckes nach dem Freiburg-Spiel sein Team auf einem guten Weg: "Sehr positiv ist, dass die Mannschaft nicht mit dem 2:0 aufgehört hat, sondern das 3:0, 4:0, 5:0 macht. Daran sieht man die Spielfreude."

DW Kommentarbild Sarah Wiertz
Sarah Wiertz Teamleiterin Sport Online