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Gefechte auch am Jahrestag der Massenproteste in Syrien

15. März 2012

Vor einem Jahr versammelten sich erstmals Oppositionelle, um gegen das Assad-Regime zu demonstrieren. Die Kämpfe halten bislang an. In Damaskus trafen jetzt Regierungstruppen und oppositionelle Kämpfer aufeinander.

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Syrische Rebellen in Idlib (Foto: dapd)
Bild: AP

Am Donnerstagmorgen wurden aus drei Stadtteilen der Hauptstadt Gefechte zwischen dem Militär und Rebellengruppen gemeldet. Konkrete Informationen über Tote oder Verletzte stehen noch aus.

Der Nachrichtensender Al-Dschasira veröffentlichte unterdessen ein Video, in dem bewaffnete Gegner des Regimes von Präsident Baschar al-Assad aus der Ortschaft Duma die Freilassung aller Gefangenen aus Duma fordern.

Die Bewaffneten drohten, einen angeblich von ihnen gefangen genommenen General der Armee zu töten, falls diese Forderung nicht binnen 72 Stunden erfüllt werden sollte.

In mehreren Ländern sind diese Woche Protestaktionen geplant, um an den Beginn der syrischen Revolution am 15. März 2011 zu erinnern. Damals war eine kleine Demonstration in Damaskus mit Gewalt aufgelöst worden. Drei Tage später fielen in der Provinzstadt Daraa die ersten tödlichen Schüsse auf Demonstranten.

"The Guardian" meldet Einblicke in Assads private Emails

Schon am Mittwoch hat die britische Tageszeitung "The Guardian" Informationen über das Privatleben der Präsidentenfamilie zwischen Juni 2011 und Februar 2012 veröffentlicht. Sie basieren nach Angaben des Blattes auf mehr als 3000 gehackten E-Mails aus den Postfächern des syrischen Machthabers und seiner Frau Asma. Dabei konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob die E-Mails authentisch sind oder gegebenenfalls gefälscht wurden.

Der Artikel beschreibt, dass Assad Rat im verbündeten Iran einholen ließ, wie er mit dem Aufstand in Syrien umgehen soll. Demnach habe einer der Ratschläge gelautet: Er solle eine "kraftvolle und brachiale" Ausdrucksweise benutzen und die Militärstärke des Landes durchblicken lassen, um eine Intervention von außen zu verhindern.

Präsident Baschar al-Assad (r.) und seine Frau Asma (Foto: dpa)
Sind die Emails der Präsidenten-Familie echt?Bild: picture-alliance/dpa

Ferner gehe aus den Mails hervor, dass Assad detailliert über die Anwesenheit ausländischer Journalisten im Stadtteil Baba Amro in Homs informiert war. Im Februar waren zwei Journalisten aus den USA und Frankreich während der Angriffe der syrischen Armee auf Homs getötet worden.

Weitere Emails belegen offenbar den ausschweifenden Lebensstil des Präsidentenpaars, wonach die Ehefrau Assads bei Internetbestellungen tausende Dollar für Einrichtungsgegenstände ausgeben soll, während sich der Präsident offenbar für unterschiedliche westliche Musikrichtungen interessiert.

li/wl (afp, dpa)