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Gauck: Mehr Solidarität in der Ukraine-Krise

17. November 2014

Das deutsche Staatsoberhaupt ist in der Slowakei, wo der 25. Jahrestag der friedlichen Revolution gefeiert wird. Doch auch hier dreht sich alles um die Krise in der Ukraine. Von dort ist Präsident Poroschenko angereist.

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Gauck trifft Poroschenko (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Kumm

Bundespräsident Joachim Gauck hat die Europäische Union zu Geschlossenheit und Solidarität in der Ukraine-Krise aufgerufen. Er sagte bei einem Abendessen in Bratislava, der Konflikt in der Ukraine unterstreiche die Bedeutung Europas als Friedensprojekt: "Für mich steht außer Zweifel: Die Europäische Union muss weiterhin geschlossen handeln." Gauck würdigte auch die Solidarität der Nachbarländer Polen, Slowakei und Ungarn, die der Ukraine im Konflikt mit Russland zur Seite stünden und Gas lieferten.

Slowaken feiern Poroschenko

Am Rande der Gedenkfeiern zum 25. Jahrestag der "Samtenen Revolution" in der slowakischen Hauptstadt traf Gauck auch Petro Poroschenko. Dabei dankte der ukrainische Präsident Deutschland für sein Engagement und für die diplomatischen Bemühungen in der Krise mit Moskau. Bei einem Festakt im Nationaltheater wurde Poroschenko mit großem Beifall begrüßt.

Auf einer Pressekonferenz zog er eine historische Verbindung zwischen den Ereignissen von 1989 und der Situation in der Ukraine heute. Sein Land gehe jetzt den Weg, den die heutige Slowakei vor 25 Jahren beschritten habe: "Wir kämpfen nicht nur für die Ukraine, sondern für Europa und seine Werte." Poroschenko äußerte auch den Wunsch, künftig regelmäßig mit der Visegrad-Gruppe der Länder Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn zusammenzutreffen. "Dieses Format wäre ideal", sagte er. Poroschenko war überraschend zu den Feierlichkeiten eingeladen worden.

Schlüsselereignis für Osteuropa

Die "Samtene Revolution" in Prag 1989 (Foto: Ullstein Bild - CTK)
Bild: ullstein bild - CTK

Die "Samtene Revolution" in der Tschechoslowakei (CSSR) im November 1989 war ein Schlüsselereignis für den Zusammenbruch der Diktaturen in Osteuropa. Am 16. November 1989 demonstrierten in Bratislava Tausende friedlich für Freiheit und Demokratie. Einen Tag später wurde in Prag eine große Studentenkundgebung von der Polizei niedergeknüppelt. Einer der Helden des Umbruchs in der Tschechoslowakei war der spätere Präsident Vaclav Havel. An ihn wird bei den Feiern - am Montag auch in Prag - ebenso erinnert wie an die Demonstrationen, die schließlich zum Sturz der kommunistischen Herrschaft führten.

An diesem Morgen wird Gauck zusammen mit den Präsidenten Polens, Ungarns, der Slowakei und Tschechiens zunächst der rund 400 Menschen gedenken, die bei Fluchtversuchen aus der CSSR ums Leben kamen. Danach setzen die fünf Staatsoberhäupter ihr Treffen in Prag fort. Zuvor hatten die Präsidenten bereits in Warschau, Budapest und Leipzig gemeinsam an die friedliche Revolution in Mittel- und Osteuropa vor 25 Jahren erinnert.

rb/wl/cr (afp, dpa)