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Branche erwartet Rückenwind

Carolina Machhaus21. August 2013

Voller Erwartung schauen die Gamer auf den "größten Spielplatz der Welt". In Köln präsentiert die "gamescom" - die Messe für interaktive Unterhaltung - in diesem Jahr so viele Neuheiten wie nie zuvor.

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Playstation (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/ZB

Der Run auf die Eintrittskarten der "gamescom" ist ungebrochen. Vom 21. bis 25. August werden in Köln mehr als 275.000 Besucher aus über 80 Ländern erwartet, darunter 24.500 Fachbesucher. Zum ersten Mal im fünfjährigen Bestehen der Messe sind die 140.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche komplett ausgebucht. Darauf zu finden: "635 Unternehmen aus über 40 Ländern, die mehr als 400 Neuheiten präsentieren werden", wie der Vorsitzende der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH, Gerald Böse, mitteilte.

Gerade von diesen rund 400 Neuheiten - immerhin gibt es 20 Prozent mehr Spielepremieren als im Vorjahr - erwartet die Branche einen Umsatzschub. Und den hat sie bitter nötig. Denn im ersten Halbjahr 2013 lief das Geschäft schlechter als erwartet. Vor allem im Bereich der PC- und Videospiele gab es ein Umsatzminus von 3,5 Prozent.

Computer statt Konsole - Spieleentwickler unter Druck

Branchenkenner sehen die Ursache dafür im Generationswechsel bei den Spielekonsolen. So lange die Konsumenten auf die neue Hardware warten, kaufen sie weniger. Im Herbst und Winter dieses Jahres kommen gleich drei neue Konsolen auf den Markt. Und mit ihnen jede Menge neuer Spiele. Die meisten davon sind kompatibel für bestehende und neue Konsolen - das war in der Vergangenheit nicht immer so.

Spieleverkauf soll sich verdoppeln

Der Markt für digitale Unterhaltung teilt sich in zwei Segmente. Zum einen gibt es Spiele für PC, Konsole oder mobile Endgeräte. Diese kauft man im Geschäft oder lädt sie gegen eine Gebühr aufs Tablet oder das Smartphone. Zum anderen wird immer mehr im Internet gespielt. Diese Online-Spiele sind kostenlos oder werden über Abo-Gebühren finanziert.

"Vor allem hoffen wir auf einen Aufschwung bei Spielen für Konsole, PC oder mobile Endgeräte", erklärt Maximilian Schenk, Geschäftsführer des Bundesverbands Interaktive Unterhaltung (BIU). So wurden im ersten Halbjahr 2013 insgesamt 34,4 Millionen Spiele verkauft. Durch die Marktneuheiten wird mit einem Spieleverkauf bis zum Ende des Jahres von 76,5 Millionen gerechnet. Aber nicht nur die Vielzahl an Neuheiten stimmt die Branche euphorisch.

Insgesamt nutzen laut dem IT-Branchenverband Bitkom 25 Millionen Menschen in Deutschland Computerspiele. Dabei wird laut einer Studie des BIU immer mehr auf Smartphones und Tablets gezockt. Mit 20 Prozent verzeichnet die Branche in diesem Segment das stärkste Wachstum.

Stabiler deutscher Markt

2013 will die Branche in Deutschland mit einem Plus von 3,5 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro Umsatz kommen. "Der hiesige Markt ist besonders stark", erklärt Schenk. So hat sich die Bundesrepublik in den letzten Jahren im internationalen Vergleich der umsatzstärksten Länder bei Computerspielen auf Platz fünf vorgekämpft. Damit steht der nationale Markt auf gleicher Höhe wie Frankreich. Unangefochtene Nummer Eins bleiben allerdings die USA. Mit einem Umsatzvolumen von 14 Milliarden Dollar im Jahr lassen die Vereinigten Staaten auch Japan, Südkorea und Großbritannien hinter sich.