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Galatasaray verstößt seine Ikonen

Maximilian v. Mauch
27. März 2017

Der Vorstand von Galatasaray Istanbul entzieht seinen beiden Vereinsikonen die Mitgliedschaft, obwohl die Mitgliederversammlung für ihren Verbleib stimmt. Ist Hakan Sükür ein Terrorist?

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Hakan Sükür Galatasaray
Hakan Sükür als Profi im Jahr 2008: In 246 Spielen erzielte er 173 Tore für "Gala"Bild: Imago/Sven Simon

Der türkische Fußball-Rekordmeister Galatasaray Istanbul hat seinen Vereinsikonen Hakan Sükür und Arif Erdem die Mitgliedschaft entzogen. Dies teilte der Klub ohne nähere Angabe von Gründen in einer zweizeiligen Meldung auf seiner Website mit. Der Vorstand habe den ungewöhnlichen Entschluss nach einer "gemeinsamen Sitzung gefällt". Bei Galatasaray steht auch der deutsche Weltmeister Lukas Podolski unter Vertrag.

Noch am vergangenen Samstag wurde auf einer Mitgliederversammlung von "Gala" beschlossen, dass Hakan Sükür und Arif Erdem im Verein bleiben dürfen. Dies hatte für harsche Kritik vonseiten der türkischen Politik gesorgt. "Das Management von Galatasaray muss umgehend handeln und diesen Fehler beheben", sagte etwa Sportminister Akif Cagatay Kilic.

Unterstellte Beziehungen zur Gülen-Bewegung

Hakan Sükür, mit 51 Toren in 112 Länderspielen türkischer Rekordspieler, wird seit August 2016 von der türkischen Regierung per Haftbefehl gesucht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem einstigen Starspieler die "Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrorgruppe" unter Fethullah Gülen vor. Sükür, der schon seit 2015 mit seiner Familie in den USA lebt, wurde bereits im Februar 2016 wegen vermeintlicher Beleidigungen über Twitter gegen den türkischen Staatspräsidenten Recep Erdogan angeklagt. Der ebenfalls in den USA lebende Prediger Gülen soll nach unbewiesenen Darstellungen der türkischen Regierung Drahtzieher des gescheiterten Putschversuches im vergangenen Jahr gewesen sein.

mvm/ck (sid)