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Fünf Tote nach Sturzfluten in Frankreich

15. November 2014

Schon wieder Land unter. Heftige Regenfälle haben in Südfrankreich und im Norden Italiens zu teils chaotischen Zuständen geführt. Die Hafenstadt Genua und die französischen Cevennen traf es besonders hart.

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Schwere Unwetter in Norditalien (Foto: picture alliance/ dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Zennaro

Aber nicht nur in der italienischen Stadt Genua, sondern auch in anderen Teilen Liguriens, des Piemonts und der Lombardei sowie der Toskana gab es erneut heftige Unwetter mit Starkregen. "Die Situation ist sehr schwierig, sehr ernst. Die Menschen werden dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben", sagte Genuas Bürgermeister Marco Doria. Teile der Stadt standen unter Wasser, Straßen mussten gesperrt werden, darunter auch die Autobahn 10 bei Genua.

Fluten bei Genua (Foto: picture alliance/ dpa)
Fluten bei GenuaBild: picture-alliance/dpa/Zennaro

Zudem war wegen Überschwemmungen auf zahlreichen Bahnstrecken der Verkehr beeinträchtigt. Der Bahnverkehr zwischen den Großstädten Mailand, Turin und Genua musste komplett eingestellt werden. Wegen Erdrutschen war auch die Bahnlinie zwischen Savona und der Grenzstadt Vendimiglia nahe der französischen Grenze gesperrt. Zu erheblichen Verspätungen kam es auf dem Flughafen von Genua, "Cristoforo Colombo".

Für die gesamte Region Ligurien rief der italienische Zivilschutz die höchste Alarmstufe aus. Vielerorts wurde vor Erdrutschen gewarnt, einige Wohnhäuser mussten evakuiert werden. In Genua stürzte ein Haus teilweise ein, die Menschen konnten sich aber noch rechtzeitig in Sicherheit bringen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

Kampf gegen Wasser und Schlamm (Foto: picture alliance/ dpa)
Kampf gegen Wasser und SchlammBild: picture-alliance/dpa/Zennaro

Ein Mann wurde in Genua als vermisst gemeldet. Er soll mit seinem Auto von einem Fluss mitgerissen worden sein, der über die Ufer getreten war, berichteten italienische Medien.

Fußball-EM-Qualifikationsspiel droht Absage

Dem EM-Qualifikationsspiel zwischen Italien und Kroatien am Sonntagabend in Mailand droht wegen der sintflutartigen Regenfälle in der Lombardei die Absage. Wegen der schlechten Platzverhältnisse im Giuseppe-Meazza-Stadion wurde das Abschlusstraining für die Partie am Samstag bereits abgesagt. "Wenn der Rasen in einem solch schlechten Zustand bleibt, kann das Spiel nicht angepfiffen werden. Es würde dann wie ein Wasserball-Match sein", sagte Kroatiens Nationaltrainer Niko Kovac. "Hoffen wir auf eine Wetterbesserung. Für ein gutes Spiel muss der Rasen in bestem Zustand sein", erklärte Italiens Coach Antonio Conte.

Tote bei Überschwemmungen in Südfrankreich

Fünf Menschen sind bei Überschwemmungen und Sturzfluten im Süden Frankreichs ums Leben gekommen. Alle starben in ihren Fahrzeugen, die von Wassermassen fortgerissen wurden.

Rettungsarbeiten in Südfrankreich (Foto: afp/getty images)
Rettungsarbeiten in SüdfrankreichBild: Hache/AFP/Getty Images

Eine Mutter ertrank zusammen mit ihren beiden ein und vier Jahre alten Kindern, als das Wasser ihr Auto in den Cévennen mitriss. Der Ehemann konnte als einziges Familienmitglied gerettet werden. Ein etwa 50 Jahre alter Mann wurde im Nordosten der Departements Gard tot in seinem Fahrzeug gefunden. Im Departement Lozère starb ein Rentner in seinem Wagen.

Unwetter in Frankreich und Italien

Wie Frankreichs Süden ist auch Italien in den vergangenen Wochen wiederholt von ungewöhnlich schweren Unwettern heimgesucht worden. Klimaexperten vermuten die ungewöhnlich warme Wassertemperatur des Mittelmeers als Auslöser der Regenstürme. Für die extremen Auswirkungen der Starkregenfälle in Italien werden vielerorts auch Bausünden wie zubetonierte oder stark verengte Flussläufe verantwortlich gemacht, die bei extremen Wetterereignissen in kurzer Zeit zur tödlichen Falle werden können.

qu/rb (dpa, afp)