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"Futebol" über alles!

Barbara Mohr (z. Zt. in Rio)18. Juni 2014

Fußball ist für Brasilianer heilig. Soviel wusste ich schon vor meiner Reise zur WM. Was das aber konkret im Alltag bedeutet, wurde mir erst dieser Tage bewusst.

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Lange Schlangen vor einem Supermarkt in Rio, der bald darauf wieder seine Türen öffnete (Foto: Philipp Barth)
Bild: Philipp Barth

Es war Dienstag, zweiter Spieltag für die Selecao, und unser Kühlschrank war leer. Grundsätzlich kein Problem, denn die Geschäfte sind hier in Rio nahezu rund um die Uhr geöffnet. Es sei denn - das weiß ich nun - die Nationalmannschaft spielt. Pünktlich zum Spielbeginn, mitten am Nachmittag, gingen reihum in den Geschäften die Jalousien herunter. Dafür waren die vielen kleinen Bars rechts und links daneben gefüllt mit Fans, die alle gebannt auf großen und kleinen Bildschirmen Brasiliens Auftritt gegen Mexiko verfolgten. Kurz nach Abpfiff dann ein kurioses Bild: Lange Schlangen vor dem Supermarkt, der bald darauf wieder seine Türen öffnete.

DW-Reporterin Barbara Mohr in Brasilien (Foto: DW)
DW-Reporterin Barbara MohrBild: DW

Heute, da hat man mich schon vorgewarnt, wird es ähnlich laufen, auch wenn die Selecao Pause macht, denn heute gibt es ein Spiel im heiligen Tempel Maracana. Auch das ist hier in Rio ein Grund, den halben Tag alle Verkaufsaktivitäten einzustellen.

Mist, dachte ich, am Vormittag muss ich arbeiten. Wann kann dann wieder meinen Kühlschrank füllen? Schließlich ist morgen Corpus Christi (Fronleichnam) - also tatsächlich ein wichtiger christlicher Feiertag hier in Brasilien. Kein Problem, sagte mir ein Kollege hier in Rio: an normalen Feiertagen hat hier alles den ganzen Tag auf.