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Frische Mode für MADE IN GERMANY

8. Juli 2011

"Der erste Eindruck zählt", nach diesem Motto lebt und arbeitet Sean St. Lewis. Nun kommen auch unsere Moderatoren in den Genuss seines feinen Gespürs für Mode – Ein Blick hinter die Kulissen.

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Bild: Christian del Monte

Was Wirtschaft mit Mode zu tun hat? Es gibt die sogenannte Rocksaumtheorie: Sind die Röcke kurz, geht es mit der Wirtschaft bergauf, lange Röcke hingegen verheißen harte Zeiten. Auch Sean St. Lewis kennt diese Klischees, aber zugegeben, stichhaltige Wirtschaftsprognosen sind das nicht.

Er selbst hat eine Vorliebe für unaufdringliche Cashmere-Pullover und geschmackvolle Accessoires. „Ein Outfit ist so viel mehr als einfach nur ein paar Kleidungsstücke“, erzählt der Stylist, während er Kleidersäcke öffnet und Blusen, Kleider und Hosen auf Bügeln drapiert, „erst durch die Energie der Trägerin wird es zu einem individuellen Outfit“. Heute wird MADE IN GERMANY-Moderatorin Julia Böhm für die Sendung eingekleidet. Sie erscheint in einem präzise durchdachten Zusammenspiel aus unterschiedlichen Silbergrau-Nuancen. Die Kombination aus seidig schimmernden Materialien und feiner Wolle verrät, da war ein Profi am Werk.

Taschen voller Kleider und Schmuck

Sean St Lewis zuzuhören, wie er voller Leidenschaft von Mode und Styling erzählt, ist fast so schön, wie sich von ihm einkleiden zu lassen. Seit 20 Jahren ist Sean im Modegeschäft. Er hat in New York, Paris und Florenz gearbeitet, das kreative Berlin hat es ihm zurzeit besonders angetan. Dank seiner zahlreichen Kontakte bekommt er viele Kleidungsstücke und Accessoires gestellt. „Vor kurzem bekam ich ein riesiges Paket voller Schmuck von dem italienischen Designer Gogo Philip, schwärmt Sean, „diese Ketten sind in Deutschland eigentlich noch gar nicht zu haben.“

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Bild: Christian del Monte

Julia Böhm wartet noch auf ihre Accessoires, ein breiter goldener Armreif hat es ihr angetan. Doch der verantwortliche Redakteur legt sein Veto ein - so viel Gold passt nicht zum Image der Sendung. Mit einer eleganten Halskette rundet Sean schließlich Julias Styling ab.

Nichts ist wie es scheint

Als Stylist hat Sean St. Lewis ein klares Ziel: die Kleidung, die er aussucht, soll die Persönlichkeit unterstreichen. Dabei stößt er oft an Grenzen. Ein blaues Kleid würde Julia Böhm mit ihren blonden Haaren sicher gut stehen, meint Sean, doch daraus wird nichts. Das MADE IN GERMANY Studio ist eine Blue Box, in blauer Kleidung wäre die Moderatorin Teil der Kulisse und würde, bis auf Hände und Kopf, glatt verschwinden. Glücklicherweise bietet jede Farbe unendliche Farbvarianten, und Sean kennt sie alle. Wenn schon kein Blau, dann eben ein kräftiges Lila - „Think out of the box“ ist das Motto des gebürtigen New Yorkers, Vorgaben kreativ umdenken.

Blau wird unsichtbar, kleine Muster flimmern und weiß leuchtet so hell, dass man als Zuschauer kaum hinsehen möchte. Dabei trug die englische MADE IN GERMANY-Moderatorin Monica Jones kürzlich doch ein weißes Sakko. „Ganz schneeweiß war es nicht“, widerspricht Sean, „es war ein gebrochenes weiß, ein beige, das durch das helle Scheinwerferlicht strahlend weiß erschien“.

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Bild: Christian del Monte

Als Stylist arbeitet er mit allerlei Tricks. Über neue Ideen und Inspirationen schreibt er gemeinsam mit Barbara Basile in seinem Blog „BerlinSixSenses“. Ob innovative Designer, außergewöhnliche Restaurants oder neueste Trends, die beiden Style-Blogger ziehen durch Berlin – immer auf der Suche nach Inspiration und aufregenden Einzelteilen. Die können auch mal vom Flohmarkt oder aus Second-Hand Läden stammen. Mode muss nicht teuer sein, das ist Sean besonders wichtig. Er mixt gerne bekannte Marken wie „Boss“ oder „Tara Jarmon“ mit aufstrebenden Labeln wie „C’est tout“ und „Firma“. Gerade war Sean unterwegs auf der Berlin Fashion Week und hat Kontakte zu jungen, unbekannten Designern geknüpft. Wer weiß welche exklusiven Kreationen wir in Zukunft bei MADE IN GERMANY sehen werden.

Kamera läuft…

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Bild: Christian del Monte

Hier noch etwas Zurechtzupfen, dort das Kleid in die richtige Form bringen - letzte Handgriffe an der englischen Moderatorin Sabrina El Ahl, gleich geht’s ins Studio. Auch wenn das Styling beim Fernsehen nicht ganz so schnell gehen muss wie auf einer Modenschau, ein bisschen Aufregung ist immer dabei. Wie wirkt das Outfit auf dem Bildschirm, fühlt sich die Moderatorin wohl? Erst wenn die Aufzeichnung im Kasten ist kann Sean sich entspannen. Alle sind zufrieden, Sabrina El Ahls extravagantes Kleid hat eine tolle Wirkung auf dem Bildschirm erzielt. Das geht in die richtige Richtung findet Sean. In Zukunft will er den Moderatoren etwas mehr Mut abverlangen, erzählt er, während er die Garderobe wieder zusammenpackt, Mut zu Trends und Mut zur Farbe. Schauen Sie also genau hin: wir werden Akzente setzen, nicht mehr nur inhaltlich wie gewohnt, sondern auch farblich.