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Buffett überholt Gates

6. März 2008

Kaum hat er seinen Job abgegeben, ist er auch nicht mehr reichster Mensch der Welt: Bill Gates wurde vom US-Investor Warren Buffett auf Rang eins der "Forbes"-Liste abgelöst. Außerdem in den Top Ten: viele Inder.

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Warren Buffet mit einem Mikrofon in der Hand in einem Sessel (Foto: AP)
Der Mann hat ein Händchen fürs GeldBild: AP

Der US-Investor Warren Buffett überholte erstmals seit Jahren Microsoft-Gründer Bill Gates auf der jährlichen Liste der Superreichen, die das US-Wirtschaftsmagazins "Forbes" am Mittwoch (5.3.2008) in New York vorlegte. Mit einem Vermögen von 62 Milliarden Dollar (40,6 Milliarden Euro) landete Buffett auf dem ersten Platz. Gates rutschte nach 13 Jahren an der Spitze mit 58 Milliarden Dollar auf Platz drei. Den zweiten Platz belegte der reichste Mann Lateinamerikas, der mexikanische Telekommunikations-Unternehmer Carlos Slim Helu (60 Milliarden Dollar). Er besitzt elf Milliarden Dollar mehr als noch im Jahr zuvor.

Spitzenreiter Buffett gilt als einer der erfahrensten Börsenspekulanten der USA. Sein Vermögen mehrte der auch "Orakel aus Omaha" genannte Anleger mit einem Gespür für günstige, aber gleichzeitig zukunftsträchtige Aktien. Seit 1965 hat Buffett seine Firma Berkshire Hathaway durch Zukäufe von einem Textilunternehmen zu einer Investmentholding mit Schwerpunkt Versicherungsgeschäft umgebaut.

Aldi-Bruder einziger Deutscher in den Top Ten

Als einziger Deutscher schaffte es Karl Albrecht (Aldi) als Zehnter in die Top-Ten-Liste. Er besitzt "Forbes" zufolge 27 Milliarden Dollar. Im Jahr zuvor war er noch auf Platz 15 zu finden gewesen. Laut Recherchen des US-Magazins nahm die Zahl der Milliardäre weltweit weiter zu: 1125 Reiche besitzen gemeinsam die kaum vorstellbare Summe von 4,4 Billionen Dollar.

Die reichste Frau der Welt lebt in Frankreich. Unternehmerin Liliane Bettencourt ("L'Oréal") platzierte sich mit 22,9 Milliarden Dollar auf Platz 17 der Gesamtliste. Gerade mal 26 Jahre alt ist Yang Huiyan, die reichste Frau Chinas. Die Tochter eines Bau-Unternehmers baute sich mit Spekulationen an den Aktienmärkten und Immobilien ein Vermögen von 7,4 Milliarden Dollar (Platz 125) auf.

Zwei Drittel der Superreichen dieser Welt haben ihr Privat-Vermögen selbst erworben und nicht geerbt. 50 Milliardäre sind jünger als 40 Jahre. Erstmals wurde der Gründer der Internet-Plattform Facebook, der 23-jährige Mark Zuckerberg, in die "Forbes"-Liste aufgenommen. Mit 1,5 Milliarden Dollar Vermögen ist er auf Platz 785 zu finden.

Viele superreiche Inder

Milliardäre aus der aufstrebenden Wirtschaftsmacht Indien stellen die größte Gruppe unter den zehn reichsten Menschen der Welt. Alle vier Asiaten auf den obersten zehn Plätzen der "Forbes"-Milliardärsliste stammten aus dem einst völlig verarmten Entwicklungsland auf dem Subkontinent, teilte "Forbes" am Donnerstag in Singapur mit. Die Gruppe der indischen Superreichen werde vom weltgrößten Stahlproduzenten Lakshmi Mittal angeführt, der in London lebt. Mit einem Vermögenszuwachs von 13 Milliarden auf 45 Milliarden Dollar sei der Stahlmagnat inzwischen der viertreichste Mensch der Welt.

Auf den beiden Plätzen hinter Mittal liegen die indischen Brüder Mukesh Ambani (43 Milliarden Dollar) und Anil Ambani (42 Milliarden Dollar), die 2005 im Streit den von ihrem Vater gegründeten Mischkonzern Reliance unter sich aufteilten. Die Ambani-Brüder seien dieses Jahr die größten Gewinner, teilte Forbes mit. Gemeinsam habe ihr Reichtum seit dem Vorjahr um 46,7 Milliarden Dollar zugelegt. Würden sie ihre Vermögen zusammenlegen, hätten sie gemeinsam 85 Milliarden Dollar - und würden den Amerikaner Buffett weit hinter sich lassen.

Indien löst Japan ab

Auch der reichste Immobilienunternehmer der Welt kommt aus Indien: Kushal Pal Singh sei um "unglaubliche 54 Plätze" nach oben gestiegen und belege mit 30 Milliarden Dollar nun den achten Rang auf der Milliardärsliste, berichtete das Wirtschaftsmagazin. In Asien hatte Indien 2007 Japan als Land mit den meisten Milliardären abgelöst. "Forbes" zählte in Asien in diesem Jahr 53 Milliardäre aus Indien, 42 aus China, 26 aus Hongkong, 24 aus Japan und 14 aus Australien. (mg)