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Flugzeug in Indonesien abgestürzt

16. August 2015

Ein Passagierflugzeug mit 54 Menschen an Bord ist offenbar bei schlechtem Wetter im bergigen Ostindonesien abgestürzt. Bewohner der abgelegenen Provinz Papua fanden nach eigenen Angaben Wrackteile.

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Indonesischer Dschungel an der Grenze zu Papua-Neuguinea (Foto: Imago)
Bild: Imago

"Wir haben Informationen bekommen, dass die Maschine an einem Berg zerschellt ist", sagte ein Sprecher des Such- und Rettungsdienstes in der Provinzhauptstadt
Jayapura. Hinweise auf mögliche Überlebende gebe es bislang nicht.

Nach ersten Angaben setzte der Pilot keinen Notruf ab. Bergungsspezialisten machten sich sofort auf den Weg zur vermuteten Absturzstelle. Das Gelände ist aber unwegsam und gebirgig. "Wir schicken Personal zu der Stelle. Wir können die Region vermutlich am Montagmorgen erreichen", teilte der Sprecher des Rettungsdienstes mit.

Vom Straßennetz abgeschnitten

Die Propellermaschine vom Typ ATR42 der kleinen Gesellschaft Trigana Air war um 15.00 Uhr Ortszeit in Papuas Hauptstadt Jayapura in Richtung Oksibil gestartet, einer nur per Flugzeug erreichbaren Siedlung in den Bergen. Viele Orte in der Region sind nicht an das Straßennetz angebunden und können daher nur aus der Luft erreicht werden. An Bord waren 49 und fünf Besatzungsmitglieder, wie die Behörden mitteilten.

Karte von Indonesien, Region Papua mit den Städten Jayapura und Oksibil (Grafik: DW)
Etwa 40 Minuten nach dem Start in Jayapura war der Funkkontakt abgebrochen, mitten in der Bergregion um OksibilBild: DW

In der Europäischen Union steht die Fluggesellschaft Trigana Air auf der schwarzen Liste, darf europäische Flughäfen also nicht anfliegen. Der Grund: Die Airline gilt als unsicher. Seit Gründung des Unternehmens 1991 wurden nach Angaben des Aviation Safety Network 14 "ernste Vorfälle" registriert.

Sind Sicherheitsmängel schuld?

Der letzte Flugzeugabsturz in dem ostasiatischen Inselstaat liegt noch nicht lange zurück. Im Dezember war ein Flugzeug der malaysischen AirAsia auf dem Weg vom indonesischen Surabaya nach Singapur abgestürzt. Alle 162 Insassen kamen um. Nach dem Unglück erließ die indonesische Regierung neue Vorschriften, um die Sicherheit im Flugverkehr zu verbessern.

Bislang ist allerdings unklar, ob Sicherheitsmängel für das Verschwinden der Maschine in Papua verantwortlich sind. Die widrigen Umstände in der Bergregion könnten ebenfalls zu einem Absturz geführt haben. "Das Wetter war sehr schlecht", erklärte ein Sprecher des staatlichen Rettungsdienstes. Am Zielort sei das Wetter unvorhersehbar, es werde oft ohne Vorwarnung neblig, dunkel und windig.

nin/wl (dpa, afp, rtr)