1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Flugzeug entführt

18. August 2007

Zwei Entführer, die nach eigenen Angaben über Bomben verfügen, haben ein türkisches Passagierflugzeug in ihre Gewalt gebracht. Einen großen Teil ihrer 136 Geiseln ließen sie in Antalya frei.

https://p.dw.com/p/BVfI
Flugzeug-Cockpit von außen. Menschen steigen aus (AP Photo/Okan Ozer, Anatolia)
Viele Passagiere konnten das Flugzeug in Antalya verlassenBild: AP
Das entführte Flugzeug auf dem Flughafen von Antalya (AP Photo/Okan Ozer, Anatolia)
Das entführte Flugzeug auf dem Flughafen von AntalyaBild: AP

Die Maschine war am Samstagmorgen (18.08.07) mit 136 Passagieren auf dem Weg vom Flughafen Ercan im türkischen Teil Zyperns nach Istanbul, als sie entführt wurde. Bei den Entführern handelt es sich um Iraner, die gegen die USA protestierten, wie der private türkische Fernsehsender NTV unter Berufung auf das Verkehrsministerium in Nordzypern berichtete.

Die Entführer hätten als Ziel Iran oder Syrien angegeben, erklärte der Leiter der privaten Fluggesellschaft Atlas-Jet, Tüncay Doganer. Die Piloten seien aber in der türkischen Küstenstadt Antalya gelandet, sagte er. Sie hätten erklärt, auftanken zu müssen.

Verbleib der Piloten unklar

Auf dem Flughafen von Antalya ließen die Entführer die meisten ihrer 136 Geiseln frei. Vier Passagiere und zwei Besatzungsmitglieder seien noch in der Gewalt der Kidnapper, meldeten türkische Fernsehsender. Doganer sagte, an Bord befänden sich noch die Besatzung und eine kleine Anzahl Passagiere. Einige Menschen seien bei der Flucht aus dem Flugzeug verletzt worden.

Aydin Kiziltan, Chef des Unternehmens Worldfocus, das das Flugzeug an Atlas-Jet vermietet hat, sagte, auch die Piloten hätten das Flugzeug verlassen. Der Sender CNN-Türk berichtete, die Entführer verlangten nach einem neuen Piloten, der sie "in irgendein Land im Nahen Osten" fliegen solle.

Unterschiedliche Passagier-Aussagen

Einige Passagiere erklärten, es handele sich um zwei Entführer, sie sprächen miteinander Arabisch. Ins Cockpit einzudringen, sei ihnen nicht gelungen. Eine Frau erklärte, die Entführer hätten den Flugbegleitern erlaubt, den Passagieren Wasser zu reichen. Sie hätten versprochen, dass niemand zu Schaden komme. Ein weiterer Passagier sagte NTV, Antiterror-Einsatzkräfte hätten das Flugzeug umstellt.

Mindestens zwei Passagiere meinten, die Entführer gehörten nach eigenen Angaben El Kaida an, andere Fluggäste bestätigten dies nicht. (mas)