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Feuerpause im Gazastreifen hält

26. Juli 2014

Im blutigen Konflikt um den palästinensischen Gazastreifen gilt seit dem Morgen eine humanitäre Feuerpause von zwölf Stunden Dauer. Verstöße wurden bislang nicht gemeldet.

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Ein Rettungstrupp sucht im Gaza-Streifen in den Trümmern eines Hauses nach Verschütteten (Foto: Anadolu Agency)
Bild: picture alliance/AA

In langen und zähen Verhandlungen haben US-Außenminister John Kerry und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon der israelischen Regierung und der im Gazastreifen herrschenden radikal-islamischen Hamas eine zwölfstündige Feuerpause in dem seit 19 Tagen andauernden Konflikt abgerungen. Sie begann am Samstagmorgen um 07.00 Uhr MESZ und endet um 19.00 Uhr MESZ.

Die Feuerpause soll es der Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen ermöglichen, sich mit Lebensmitteln und Wasser zu versorgen. Humanitäre Organisationen sollen Hilfe leisten können. Korrespondenten berichteten, viele Palästinenser nutzten die Waffenruhe, um vorübergehend in ihre Häuser zurückzukehren. Nach den Luftangriffen der israelischen Armee bot sich den Bewohnern vielerorts ein Bild der Zerstörung. Rettungsdienste berichten, ganze Wohnblocks seien dem Erdboden gleichgemacht worden.

Feuerpause: An einer Panzerkanone hängt ein Handtuch (Foto: Reuters)
Feuerpause: Panzerkanonen zu Wäscheleinen (Foto: Reuters)Bild: REUTERS

Suche nach Tunneln geht weiter

Die Waffenruhe könnte sich aber noch als brüchig erweisen. Denn die am 17. Juli in den Gazastreifen eingedrungenen Soldaten werden nach israelischen Angaben damit fortfahren, nach Tunneln der Hamas zu suchen und diese zu zerstören. Etliche dieser unterirdischen Gänge reichen bis nach Israel und könnten zu Überraschungsangriffen auf grenznahe israelische Orte und zu Entführungen genutzt werden. Andere dienen der Hamas und anderen militanten Palästinensergruppen als Kommandozentralen, Waffenlager und Verstecke.

Mehr als 1000 Tote

Seit Beginn der israelischen Militäroffensive am 8. Juli kamen nach neuesten Angaben der palästinensischen Rettungskräfte mehr als 1000 Palästinenser ums Leben, die meisten davon Zivilisten. Unter den Todesopfern sind auch viele Kinder. Mehr als 100 Tote konnten die Rettungsdienste allein seit Beginn der Feuerpause bergen. Zudem wurden seit Beginn der Kämpfe 40 israelische Soldaten sowie drei Zivilisten auf israelischem Gebiet getötet. Eine Bestätigung dieser Angaben von unabhängiger Seite ist nicht möglich.

wl/qu (dpa, rtr, afp)