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Festnahmen nach Gruppenvergewaltigung

15. August 2016

Eine Deutsche wird Silvester in Wien das Opfer einer Massenvergewaltigung. Acht Monate nach der Anzeige haben die österreichischen Fahnder zugeschlagen. Neun Iraker sitzen in Haft.

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Silvesterfeuerwerk am Wiener Prater (Archivbild: dpa/picture alliance)
Silvesterfeuerwerk am Wiener Prater (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/H.Punz

Die österreichische Polizei nahm die Männer zwischen 21 und 47 Jahren unter dem dringenden Verdacht fest, in der Silvesternacht in der Landeshauptstadt Wien eine 28-jährige Deutsche vergewaltigt zu haben. Bei den Beschuldigten handelt es sich um Asylbewerber und anerkannte Flüchtlinge aus dem Irak. Die Behörden hatten den Fall bis jetzt geheim gehalten.

Demnach hatte die Frau aus Niedersachsen den Jahreswechsel in der Wiener Innenstadt gefeiert und war anschließend nackt in einer fremden Wohnung aufgewacht. Die Tat soll sich in der Wohnung zweier der Männer ereignet haben. Die Frau hatte angegeben, dass sie sich nach erheblichem Alkoholgenuss nicht daran erinnern könne, was sich in den frühen Morgenstunden des Neujahrstages ereignet habe. Die Polizei wirft den Männern vor, die Lage der Frau ausgenutzt und sie vergewaltigt zu haben. Außerdem stehen sie im Verdacht, die Frau mit K.-o.-Tropfen betäubt zu haben. Nach Angaben der Polizei hatte die Frau bereits am 1. Januar Anzeige erstattet.

Überführung mit DNA-Spuren

Da sie sich nur schemenhaft an die Nacht erinnerte, seien die Ermittlungen schwierig gewesen, sagte ein Polizeisprecher. An der Gruppenvergewaltigung bestehe aufgrund der biologischen Spuren jedoch kein Zweifel. Auf die Fährte der mutmaßlichen Täter, laut Polizei neun miteinander befreundete Iraker, kamen die Ermittler durch DNA-Material, Zeugenbefragungen und durch Bilder von Überwachungskameras.

Die Verdächtigen, bestreiten die Tat. Ihnen drohen im Fall einer Verurteilung ein bis zehn Jahre Haft. In besonders schweren Fällen liegt der Strafrahmen bei fünf bis 15 Jahren.

In Deutschland hatte Innenminister Thomas de Maiziere nach den massenhaften sexuellen Übergriffen und Raubdelikten von vor allem nordafrikanischen Männern in der Silvesternacht in Köln eine gesonderte Untersuchung zur Kriminalität von Zuwanderern angekündigt. Am 7. Juni hatte das Bundeskriminalamt dann einen Bericht vorgelegt, nach dem Sexualdelikte bei rund einem Prozent der registrierten Straftaten lagen.

Die Taten am Kölner Hauptbahnhof lösten eine bundesweite Debatte über den Umgang mit straffälligen Flüchtlingen aus.

qu/SC (dpa, rtr, afp)