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Feier für deutsch-französische Freundschaft

Friederike Wintgens21. Januar 2013

In Berlin debattierten Kanzlerin Merkel und Präsident Hollande mit Jugendlichen aus beiden Ländern über die Zukunft Europas. Dabei plädierten sie für eine engere Kooperation in der Verteidigungspolitik.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande treffen im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag des Elysee-Vertrags 200 deutsche und französische Studenten, Auszubildende und junge Berufstätige im Bundeskanzleramt (Foto: picture alliance / dpa)
Bild: picture alliance / dpa

"Können wir bei der Verteidigung noch stärker zusammenarbeiten? - Ich würde es mir wünschen", sagte François Hollande bei einer Diskussionsveranstaltung mit Angela Merkel (CDU) im Bundeskanzleramt. Dort sprachen die beiden Politiker mit 200 deutschen und französischen Jugendlichen über die Zukunft Europas. Das Treffen bildete den Auftakt zu den Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags an diesem Dienstag (22.01.2013).

Die gemeinsame Verteidigungspolitik komme zwar zu langsam voran, sagte Hollande. "Aber sie kommt voran." Frankreichs Staatspräsident erinnerte an die Generation seiner Großeltern, die sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs eine militärische Kooperation mit Deutschland kaum hätten vorstellen können. Heute gebe es sogar eine deutsch-französische Brigade. Hollande dankte zudem der deutschen Bundesregierung für ihr Engagement in Mali. Die Bundeswehr unterstützt den Einsatz Frankreichs dort mit Transportflugzeugen.

Verantwortung der Bürger

Angela Merkel erinnerte an die Unterzeichnung des deutsch-französischen Abkommens 1963 zwischen Konrad Adenauer und Charles de Gaulle. "Konrad Adenauer hat immer das Bild eines Baumes benutzt. Er hat gesagt, um diesen Baum zu pflanzen, muss erstmal ein Feld von Schutt geräumt werden. Heute können wir sagen, dass dieser Baum gewachsen ist." Im Gespräch mit den Jugendlichen betonten Merkel und Hollande die Verantwortung der Politik für die Überwindung der Wirtschaftskrise in Europa und zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande im Bundeskanzleramt in Berlin (Foto: dapd)
Stehen Rede und Antwort: François Hollande und Angela MerkelBild: dapd

Gleichzeitig sei es wichtig, sich über das Erreichte zu freuen und weiter optimistisch in die Zukunft zu blicken. "Es ist mir eine große Freude, hier junge Deutsche und Franzosen zu treffen, die gemeinsame Ziele haben. Sie sind jetzt diejenigen, die Europa voranbringen. Nichts geht, wenn die Bürger sich nicht selbst bewegen", betonte Hollande.

Gemeinsame Erklärung der Parlamente

An diesem Dienstag werden die Regierungen und die Parlamente beider Länder in gemeinsamen Sitzungen in Berlin an die Unterzeichnung des Elysée-Vertrags vor 50 Jahren erinnern. Der deutsche Bundestag und die französische Nationalversammlung wollen zudem ihre Zusammenarbeit deutlich ausweiten. Dies geht aus einer vorab veröffentlichten gemeinsamen Erklärung hervor, die die Parlamente unterzeichnen wollen. Unter anderem sollen gemeinsame Ausschüsse zu Themen wie der Energiewende oder der Wirtschafts- und Finanzkrise gebildet werden.

Mit dem Elysée-Vertrag hatten der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) und Frankreichs Präsident Charles de Gaulle am 22. Januar 1963 die Annäherung zwischen beiden Ländern eingeleitet.