Faszination Eisbären
Der Eisbär ist eines der gefährlichsten Raubtiere der Welt. Der Münchner Fotograf Norbert Rosing hat sich in die majestätischen Tiere verliebt und fotografiert sie seit 30 Jahren regelmäßig im Eis der Arktis.
SPRECHER:
Auf Motivsuche im ewigen Eis – der Arktisfotograf Arktisfotograf, -en/Arktisfotografin, -nen ein Fotograf/eine Fotografin, der/die am Nordpol Fotos macht Norbert Rosing nimmt etwas in Kauf nehmen umgangssprachlich für: etwas akzeptieren, auch wenn es negativ ist für spektakuläre Bilder Minustemperaturen von bis zu 38 Grad Celsius in Kauf etwas in Kauf nehmen umgangssprachlich für: etwas akzeptieren, auch wenn es negativ ist . Auf solche Szenen wie in der kanadischen Provinz Manitoba wartet er manchmal mehrere Wochen.
Seine besten Bilder sind jetzt in dem Buch "Up Here" erschienen: die Schönheit des hohen Nordens festgehalten etwas festhalten hier: etwas dokumentieren in gestochen scharfen gestochen scharf hier: sehr gut zu sehen; besonders klar Bildern. Seit dreißig Jahren reist der Naturfotograf in den Nordpolarkreis Nordpolarkreis (m., nur Singular) der nördliche Breitenkreis auf 66,57°, wo die Sonne an den Tagen der Sonnenwende nicht mehr auf- bzw. untergeht . In seinem Haus in der Nähe von München erinnert sich Rosing an außergewöhnliche Begegnungen – etwa mit einer Eisbärenfamilie.
NORBERT ROSING (Naturfotograf):
Sie schlief, sie ruhte da mit ihren Jungen. Und dann fing sie plötzlich mit denen an zu spielen, und dann ist die Temperatur innerhalb von einer Stunde von minus dreißig auf minus acht gestiegen und plötzlich fing es an zu regnen. Und dann merkten wir plötzlich, wie die Bärin anfing, ihre Jungen trocken zu lecken, weil die wurden ja alle nass und das ist ja sehr gefährlich. Dann stand sie plötzlich auf, die Kleinen wollten anfangen zu saugen saugen hier: wenn Babys oder Tierkinder bei der Mutter Milch trinken . Und dann waren für zwei Sekunden, waren diese Momente da.
SPRECHER:
Für die Arbeit mit den scheuen scheu ängstlich Tieren gibt es im Nationalpark von Manitoba klare Regeln: Das Fotografieren ist nur in der Gruppe unter Leitung unter Leitung so dass jemand eine Gruppe führt eines Führers erlaubt. Und man darf sich den Tieren bis auf hundert Meter nähern, aber nicht mehr.
NORBERT ROSING:
Viele Bären tolerieren etwas tolerieren etwas passieren lassen; etwas nicht verbieten uns nicht, laufen weg, da fahren wir auch nicht hinterher. Also, wir können nur mit den Bären arbeiten, die uns tolerieren, das heißt, die sitzen bleiben, und auch ganz relaxed relaxed aus dem Englischen: entspannt spielen. Dadurch haben wir teilweise die Situation, dass wir eine Bärin vier bis fünf Stunden haben.
SPRECHER:
Norbert Rosing liebt die analoge analog nicht digital; nicht elektronisch Fotografie und hat viele Bilder noch auf Film aufgenommen. Hier prüft er Dias Dia, -s (n.) Abkürzung für Diapositiv; transparente Fotos, die auf eine Leinwand projiziert werden können mit Motiven seiner Reisen nach Kanada und Grönland.
NORBERT ROSING:
Dann kam halt halt umgangssprachlich für: eben; gerade; einfach; nun mal die Einführung der Digitalfotografie in den nuller Jahren nuller Jahre umgangssprachlich für: die Jahre zwischen 2000 und 2009 und ich hab mich sich verweigern etwas nicht wollen; etwas nicht machen der sehr, sehr lange verweigert sich verweigern etwas nicht wollen; etwas nicht machen und bin auch nie ein richtiger Fan des Ganzen geworden. Das, was heute mit der Fotografie gemacht wird, kann ich zum Großteil nicht nachvollziehen etwas nachvollziehen etwas verstehen können , weil es, weil ich hab die authentische authentisch originalgetreu; so, wie etwas ursprünglich war Fotografie geliebt.
SPRECHER:
Er fotografiert auch gern in seiner unmittelbaren unmittelbar hier: direkt neben Nachbarschaft, am bayerischen Ammersee. Besonders liebt er die Winterlandschaften. Ihn interessiert die unberührte unberührt etwas, was noch nicht in Kontakt mit dem Menschen war Natur.
NORBERT ROSING:
Mein Thema ist das wilde Deutschland, so wie es, sagen wir mal, vor hundert, vor zweihundert Jahren gewesen ist, davon sind nur noch kleine Inseln da, aber diese Inseln sind schon wieder bedroht von etwas bedroht sein gefährdet sein, von etwas betroffen zu werden durch neueste Technologien und so weiter, und ich versuche, den Menschen zu zeigen: Leute, so sieht es im Moment aus, lasst es uns bewahren etwas bewahren etwas halten; etwas nicht verändern , auch für die nächsten zumindest zwei, drei Generationen.
SPRECHER:
Rosings Bilder wurden auch in renommierten renommiert bekannt, berühmt Magazinen wie Geo und National Geographic abgedruckt etwas ab|drucken etwas drucken; etwas in einem Buch oder einer Zeitung zeigen . Sogar die Deutsche Post nutzte seine Motive für Briefmarkenserien. Regelmäßig besucht er die Eisbären im Münchner Tierpark Hellabrunn. Als UN-Botschafter UN-Botschafter, -/UN-Botschafterin, -nen jemand, der sein Land bei den Vereinten Nationen (United Nations/UN) politisch vertritt setzt sich Norbert Rosing für biologische Vielfalt Vielfalt (f., nur Singular) die Tatsache, dass es viel Unterschiedliches von etwas gibt und Artenschutz Artenschutz (m., nur Singular) der Schutz von Tieren und Pflanzen ein. Häufig fotografiert er hier den Eisbären Yoghi.
NORBERT ROSING:
Ich respektiere ihn sehr stark, weil er halt für den sehr häufigen Nachwuchs sorgt, ne? Also ich komme ganz gerne in den Zoo, weil erstens komme ich sehr, sehr nah an die Bären heran, und zweitens vergleiche ich sehr gerne, wie sehen die Bären draußen aus in der Natur und wie sehen sie im Zoo aus.
SPRECHER:
Live-Bilder aus der Wurfhöhle Wurfhöhle, -n (f.) ein geschützter Ort, an dem Tiere geboren werden mit dem neuen Eisbärjungen Eisbärenjunge, -n (n.) Eisbärenbaby können sich Besucher schon jetzt im Tierpark ansehen. Im März wird das Junge dann seinen ersten Auftritt Auftritt, -e (m.) hier: sich der Öffentlichkeit zeigen im Gehege Gehege, - (n.) ein größeres eingezäuntes Gebiet, auf dem sich Tiere befinden haben. Für Norbert Rosing aber geht es bald schon wieder in die Arktis. Dort will er im ewigen Eis magische Momente einfangen etwas ein|fangen hier: ein Motiv finden, um Fotos zu machen , die man so vielleicht nicht mehr lange sehen wird.
Faszination Eisbären
Arktisfotograf, -en/Arktisfotografin, -nen — ein Fotograf/eine Fotografin, der/die am Nordpol Fotos macht
etwas in Kauf nehmen — umgangssprachlich für: etwas akzeptieren, auch wenn es negativ ist
etwas festhalten — hier: etwas dokumentieren
gestochen scharf — hier: sehr gut zu sehen; besonders klar
Nordpolarkreis (m., nur Singular) — der nördliche Breitenkreis auf 66,57°, wo die Sonne an den Tagen der Sonnenwende nicht mehr auf- bzw. untergeht
saugen — hier: wenn Babys oder Tierkinder bei der Mutter Milch trinken
scheu — ängstlich
unter Leitung — so dass jemand eine Gruppe führt
etwas tolerieren — etwas passieren lassen; etwas nicht verbieten
relaxed — aus dem Englischen: entspannt
analog — nicht digital; nicht elektronisch
Dia, -s (n.) — Abkürzung für Diapositiv; transparente Fotos, die auf eine Leinwand projiziert werden können
halt — umgangssprachlich für: eben; gerade; einfach; nun mal
nuller Jahre — umgangssprachlich für: die Jahre zwischen 2000 und 2009
sich verweigern — etwas nicht wollen; etwas nicht machen
etwas nachvollziehen — etwas verstehen können
authentisch — originalgetreu; so, wie etwas ursprünglich war
unmittelbar — hier: direkt neben
unberührt — etwas, was noch nicht in Kontakt mit dem Menschen war
von etwas bedroht sein — gefährdet sein, von etwas betroffen zu werden
etwas bewahren — etwas halten; etwas nicht verändern
renommiert — bekannt, berühmt
etwas ab|drucken — etwas drucken; etwas in einem Buch oder einer Zeitung zeigen
UN-Botschafter, -/UN-Botschafterin, -nen — jemand, der sein Land bei den Vereinten Nationen (United Nations/UN) politisch vertritt
Vielfalt (f., nur Singular) — die Tatsache, dass es viel Unterschiedliches von etwas gibt
Artenschutz (m., nur Singular) — der Schutz von Tieren und Pflanzen
Wurfhöhle, -n (f.) — ein geschützter Ort, an dem Tiere geboren werden
Eisbärenjunge, -n (n.) — Eisbärenbaby
Auftritt, -e (m.) — hier: sich der Öffentlichkeit zeigen
Gehege, - (n.) — ein größeres eingezäuntes Gebiet, auf dem sich Tiere befinden
etwas ein|fangen — hier: ein Motiv finden, um Fotos zu machen