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Doch kein Versehen?

13. November 2007

Wohl doch kein Versehen: Gegen den Polizisten, der den Lazio-Fan erschossen hat, wird jetzt wegen Totschlags ermittelt. Auf die Fankrawalle reagiert Italien mit Verhaftungen und (Zweit-)Ligastopp.

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Zersörte Motorräder vor einer Polizeikaserne (11.11.2007, Quelle: AP)
Nach den brutalen Fan-Krawallen ist am Wochende erstmal SpielpauseBild: AP

Der 32-jährige italienische Verkehrspolizist Luigi Spaccarotella, der am Sonntag auf einer Autobahnraststätte in der Nähe der toskanischen Stadt Arezzo den Fußball-Fan Gabriele Sandri erschossen hat, gerät immer mehr unter Druck. Nach Angaben von Innenminister Giuliano Amato habe sich der Schuss doch nicht aus Versehen aus der Waffe des Beamten gelöst. Gegen Spaccarotella werde nun wegen Totschlags ermittelt.

Gegen gewaltbereite italienische Fans zeigt die italienische Regierung Härte: Fünf Ultras des italienischen Zweitligisten Taranto Calcio sind am Dienstag (13.11.2007) festgenommen worden. Sie werden beschuldigt, Krawalle vor dem Serie-B-Match Taranto Massese verursacht zu haben. Die Polizei kündigte an, dass es zu weiteren Festnahmen von Hooligans kommen werde, die nach dem Tod des Lazio-Fans Gabriele Sandri am Sonntag in verschiedenen italienischen Städten randaliert hatten.

Nationalmannschaftsmanager Gigi Riva forderte am Dienstag einen kompletten Stopp der Serie A. "In Italien ist es zu Situationen wie in einem Bürgerkrieg gekommen. Wir müssen die Meisterschaft abbrechen, bis man das Problem der Gewalt gelöst hat", sagte Riva. Der italienische Fußball-Verband FIGC hatte am Montag auf Drängen von Sportministerin Giovanna Melandri am kommenden Wochenende eine Spielpause für die Serie B und C beschlossen. Die Serie A hat wegen der EM-Qualifikation ohnehin spielfrei.

Sex-Skandal beim EM-Gastgeber

EM-Gastgeber Schweiz wird von einem Sex-Skandal erschüttert. Zwölf aktuelle beziehungsweise ehemalige Spieler des Super-League-Klubs FC Thun werden beschuldigt, sexuellen Kontakt mit einem zur Tatzeit 15-jährigen Mädchen gehabt zu haben. Sie wurden zusammen mit neun weiteren Männern am Dienstag festgenommen, wie die Kantonspolizei Bern bekannt gab. FC-Thun-Präsident Kurt Weder reagierte bestürzt und betroffen auf das Verfahren. Die Untersuchungsbehörden gehen davon aus, dass die Festgenommenen seit Beginn dieses Jahres mit dem Mädchen Kontakt hatten. Dabei soll es in mehreren Fällen zu sexuellen Handlungen gekommen sein - größtenteils im Einverständnis mit dem Mädchen.

Streik in Südafrika gefährdet WM

Ein landesweiter Streik droht den Bau der Stadien für die WM 2010 in Südafrika lahmzulegen. Nachdem bereits vor einer Woche die Arbeit am Moses-Mabidha-Stadion in Durban niedergelegt wurde, reichte die zuständige Gewerkschaft der Minenarbeiter am Dienstag beim Arbeitsgericht den Antrag ein, auch die Baustellen der neun weiteren WM-Stadien bestreiken zu dürfen. Ein Gerichtsbeschluss wurde für Mittwoch erwartet.

HSV holt Verstärkung aus Nigeria

Bundesligist Hamburger SV hat sich ab der kommenden Saison die Dienste den nigerianischen Junioren-Nationalspielers und U17-Weltmeisters Macauley Chrisantus gesichert. Der 17-jährige Torschützenkönig der diesjährigen Nachwuchs-WM, der bislang in seiner Heimat für den Hauptstadtklub Hearts of Abuja spielte, soll zunächst einen Amateurvertrag und mit Erreichen des 18. Lebensjahres einen Profikontrakt erhalten.

Virtuelle Fangruppe kauft realen Fußballclub

Eine im Internet organisierte Gruppe von Fußballfans hat am Dienstag eine maßgebliche Beteiligung an einem englischen Fußballclub übernommen. Die Mitglieder von MyFootballClub können damit künftig in fast allen Bereichen bei Ebbsfleet United mitbestimmen, von der Mannschaftsaufstellung bis zu geplanten Transfers. Der Verein, zurzeit in der fünften englischen Liga, äußerte sich überglücklich und sprach vom Beginn eines neuen Zeitalters. (mg)