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Fall Badawi zurück ans Strafgericht?

6. Februar 2015

Die martialischen Stockschläge für den inhaftierten saudischen Blogger Badawi waren ausgesetzt worden. Hoffnungen richteten sich dann auf den neuen Monarchen Salman. Jetzt heißt es, das Urteil werde überprüft.

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Portrait des saudi-arabischen Bloggers Raif Badawi auf einem Plakat bei einer Solidaritätskundgebung (foto: picture alliance/ em)
Bild: picture-alliance/empics

Die Ungewissheit bleibt, aber Angehörige und Sympathisanten in aller Welt klammern sich an jeden Hinweis auf eine mögliche Rettung: Das höchste Gericht des Königreichs Saudi-Arabien soll den Fall des zu 1000 Stockschlägen verurteilten islamkritischen Bloggers Raif Badawi an eine Strafkammer zurückverwiesen haben. Badawis Ehefrau Ensaf Haidar sagte jedenfalls der Deutschen Presse-Agentur, sie habe entsprechende Informationen erhalten. Sie wisse aber nicht, was dieser Schritt zu bedeuten habe.

Die saudische Internetseite Adschil hatte zuvor unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen berichtet, das Strafgericht in der Hafenstadt Dschidda solle das Urteil gegen Badawi überprüfen. Laut dessen Ehefrau hatte das Büro des mittlerweile gestorbenen Königs Abdullah den Fall im Dezember an das höchste Gericht übergeben. Sie hatte von Kanada aus an den neuen Machthaber Salman ein Gnadengesuch gerichtet.

Der Blogger war im Mai vergangenen Jahres zu zehn Jahren Haft, 1000 Stockschlägen und einer Geldstrafe verurteilt worden, weil er in einem Internetforum den Islam beleidigt haben soll. Die ersten 50 Hiebe erhielt er vor einem Monat. Seitdem wurde die weitere Vollstreckung der Strafe ausgesetzt - offiziell aus gesundheitlichen Gründen. Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) wurde die Tortur auch für diesem Freitag abgesagt.

Der Fall löste weltweit scharfe Kritik an der islamisch-konservativen Monarchie in Riad aus.

SC/uh (dpa, afp)