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Für Armstrong kann es teuer werden

23. Oktober 2012

Seine sieben Siege bei der Tour de France wurden ihm bereits gestrichen. Außerdem bleibt der frühere Radprofi lebenslang gesperrt. Jetzt soll Armstrong Millionen-Summen zurückzahlen.

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Lance Armstrong verzieht vor dem Start eines Rennes das Gesicht (Foto: AP)
Lance ArmstrongBild: dapd

Für Lance Armstrong könnte es nun richtig teuer werden: Nicht nur hat der Radsport-Weltverband UCI dem früheren Radprofi sämtliche Erfolge – darunter sieben Siege bei der Tour de France – gestrichen, die der Amerikaner seit 1998 eingefahren hat. Jetzt will eine Versicherung auch eine Menge Geld von dem 41-Jährigen sehen.

Während seiner Radsportkarriere hatte Armstrong von der US-Versicherungsfirma SCA Promotions Bonuszahlungen für seine Siege in Höhe von zwölf Millionen Euro ausgezahlt bekommen, so die Angaben der Firma. Diese erwägt jetzt, rechtlich gegen den früheren Radprofi vorzugehen und einen Teil des Geldes zurückzufordern. "Herr Armstrong ist nicht länger offizieller Gewinner irgendeines Tour-de-France-Rennens und als Ergebnis ist es unangemessen und unzulässig von ihm, jegliche Bonuszahlungen von SCA zu behalten", erklärte Jeffrex Dorough, der Anwalt von SCA Promotions.

Armstrong verliert alle Tour-Titel

Zahlungsrückforderungen in Millionen-Höhe?

Allein 2006 habe das Unternehmen 7,5 Millionen Euro für Armstrongs sechsten Erfolg bei der Tour de France von 2004 zahlen müssen. Weil schon damals Dopingverdächtigungen gegen den Spitzensportler vorlagen, hatte SCA Promotions Gelder einbehalten. Armstrong hatte daraufhin gegen die Versicherungsfirma geklagt. Wie hoch die Summe ist, die SCA Promotions von dem Texaner zurückverlangen will, blieb zunächst offen.

Tour de France-Chef Christian Prudhomme auf einer Pressekonferenz zu Lance Armstrong (Foto: Reuters)
"Tour de France"-Chef Christian Prudhomme: "Die Preisgelder von Lance Armstrong zurückfordern"Bild: Reuters

Sponsoren laufen Armstrong davon

Auch immer mehr seiner Sponsoren verlassen den ehemals so erfolgreichen Radsportler, der kürzlich durch einen detallierten Bericht der US-Anti-Dopingagentur USADA des Dopings überführt worden war. Jetzt hat sich auch der Sonnenbrillenhersteller Oakley von Armstrong getrennt. In einem Statement des US-Unternehmens hieß es, man habe die langjährige Beziehung mit Armstrong basierend auf der Entscheidung der UCI und der erdrückenden Beweise beendet. Die von Armstrong gegründete Krebsstiftung "Livestrong" würde Oakley jedoch weiter unterstützen, hieß es. Bereits in der Vorwoche hatten sich namenhafte Sponsoren wie der Sportartikelausrüster Nike und der Radhersteller Trek von dem 41-Jährigen losgesagt.

Am kommenden Freitag will der Radsport-Weltverband UCI in einer Sondersitzung entscheiden, was mit Armstrongs Tourtiteln aus den Jahren 1999 bis 2005 geschehen soll. Neben den Zahlungsrückforderungen der US-Versicherungsfirma muss Armstrong auch die Rückzahlung von knapp drei Millionen Euro Preisgeld fürchten.

vf /as (dpa, sid)