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Förderbank KfW kauft grüne Anleihen

9. April 2015

Wer den Klimawandel stoppen will, muss Milliarden für den Umbau der Wirtschaft in die Hand nehmen. Warum also nicht die die Finanzmärkte mit ins Boot holen? Genau das will die staatliche Förderbank KfW.

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Keimendes Pflänzchen Symbolbild für Wachstum
Bild: picture-alliance/dpa

Die staatliche KfW Bankengruppe will den Umwelt- und Klimaschutz nun auch durch den Kauf von internationalen Klima-Anleihen fördern. Das aufgelegte Green-Bond-Portfolio habe ein Volumen von einer Milliarde Euro, teilte die Bank am Donnerstag in Frankfurt am Main mit. "Wir können jetzt investieren", sagte KfW-Sprecherin Nathalie Cahn dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Klima-Anleihen müssten aber allerhöchsten Qualitäts- und Transparenzkriterien entsprechen. Der Start ist für das zweite Quartal 2015 vorgesehen.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte der staatlichen Förderbank den Auftrag zur Auflage dieses Portfolios erteilt. Über die Green Bonds sollen Klima- und Umweltprojekte von Banken, Unternehmen und internationalen Institutionen finanziert werden. "Dazu gehören erneuerbare Energien, Ressourceneffizienz, Abfallwirtschaft, Wassermanagement oder umweltverträgliche Transportsysteme2, erklärt Hendricks. Die KfW gehört zu den weltgrößten Finanzierern von Umweltprojekten.

Enormer Kapitalbedarf

Die Kapitalmärkte müssen dringend zur Finanzierung der Umstellung auf eine Wirtschaft mit geringem Treibhausgasausstoß herangezogen werden. Weltweit wurden 2013 über 254 Milliarden Dollar in erneuerbare Energien investiert. Dieser Betrag muss sich bis 2020 verdoppeln und bis 2030 vervierfachen, wenn die negativen Auswirkungen eines globalen Temperaturanstiegs um über zwei Grad CelsiusC vermieden werden sollen.

Finanzinstitute können die Gesellschaft und ihre eigenen Kunden bei der Investition in zukunftsweisende Technologien unterstützen: Schätzungen gehen davon aus, dass der Wandel hin zu einer "Green Economy" jährliche Investitionen von einer Billion Dollar in die Infrastruktur mit sich bringt.

Grünes Kapital wächst schnell

Mit der Einführung des Green-Bond-Portfolios neben ihren eigenen Emissionen will die KfW ihre Nachhaltigkeitsstrategie ausbauen und zur Entwicklung des dynamisch wachsenden Marktes für "grünes Kapital" beitragen. "Der Green-Bond-Markt ist eine alternative, kapitalmarktbasierte Finanzierungsquelle für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen, den es gilt, auszubauen", sagte Günther Bräunig, Kapitalmarktvorstand der KfW Bankengruppe.

Die KfW kauft nach Angaben der Sprecherin nur Green Bonds, die umfassende, regelmäßige Berichterstattung über die finanzierten Projekte sowie die Einbindung externer Sachverständiger und die Veröffentlichung ihrer Gutachten gewährleisten. Im Juli hatte die Bank erstmals eigene Green Bonds emittiert.

Der Bundesrechnungshof soll laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" das Green-Bond-Portfolio prüfen dürfen. Die Haftung liege bei der KfW. Für den Fall, dass ein Emittent seine Schuld bei Fälligkeit nicht begleichen kann, solle die KfW diese Kosten wie die anfallenden Bearbeitungskosten vollständig übernehmen.

Wen/SC (epd, dpa, KfW)