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Extremisten stürmen zwei Moscheen in Pakistan

28. Mai 2010

Bei zwei Anschlägen auf Moscheen in Lahore sind mindestens 70 Menschen getötet worden. Die Angriffe galten einer muslimischen Minderheit des Landes, die Gewalt ablehnt.

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Rettungskräfte vor einer der beiden angegriffenen Moscheen (Foto: AP)
Moschee in Lahore: Religiöse Minderheit im Visier von ExtremistenBild: AP

Mehrere Extremisten haben in der pakistanischen Stadt Lahore ein Blutbad angericht. Die Anschläge am Freitag (28.05.2010) galten zwei Moscheen, die mehrere Kilometer auseinander liegen. Sie gehören beide der religiösen Minderheit Ahmadiyya. Nach Behördenangaben kamen mindestens 70 Gläubige ums Leben, mehr als 140 wurden verletzt.

Pakistanische Polizisten suchen Deckung im Kampf gegen die Angreifer (Foto: AP)
Bei Kämpfen mit der Polizei kam es zu SelbstmordattentatenBild: AP

Während des Freitagsgebetes beschossen die Angreifer die Moschee mit Granaten, Gewehren und nahmen Geiseln. Unter den Extremisten sollen auch drei Selbstmordattentäter gewesen sein, die sich nach Feuergefechten mit der Polizei in die Luft sprengten. Eine militante Gruppe mit Verbindungen zu Taliban und Al-Quaida bekannte sich zu den Anschlägen.

Hardliner verfolgen religiöse Minderheit

Die Ahmadiyya sind eine muslimische Gemeinschaft, der vier Millionen Pakistanis angehören. Sie werden von sunnitischen Hardlinern nicht als Muslime anerkannt, weil sie ihren Gründer als den vom Koran angekündigten Mahdi betrachten. Bereits in der Vergangenheit waren die Ahmadiyya, die Gewalt nach eigenen Angaben ablehnen, Opfer von Angriffen.

Autor: Benjamin Hammer (mit dpa, ap)
Redaktion: Hajo Felten