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ReiseEuropa

Die größte Kuckucksuhr der Welt

Patricia Szilagyi
7. April 2021

Sie ist eines der beliebtesten Souvenirs aus Deutschland: die Kuckucksuhr. Im Schwarzwald findet man das größte Exemplar der Welt - so groß wie ein zweistöckiges Haus. Unser Teil V der Reihe "Extreme Orte".

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Deutschland Größte Kuckucksuhr der Welt in Triberg
Bild: Mirja Viehweger/DW

Warum ausgerechnet ein Kuckuck mit seinem typischen Ruf die Uhrzeit verkündet, ist bis heute ein Rätsel. Angeblich soll ein Uhrmacher im 18. Jahrhundert an einem Wecker mit Hahnenschrei getüftelt haben. Doch das "Kikeriki" mit seinen vier Tönen wollte ihm nicht so recht gelingen. Also tauschte er der Legende nach den Hahn gegen den Kuckuck aus. Ob sich die Geschichte wirklich so zugetragen hat, ist unklar – ebenso wie die Antwort auf die Frage, wo die Kuckucksuhr tatsächlich erfunden wurde. Heute gehört sie jedenfalls fest zum Schwarzwald – genau wie die Kirschtorte und der Bollenhut. Das verschnörkelte Holzkästchen mit Uhrwerk, Pendel, Gewichten und Kuckuck steht auf der ganzen Welt als Symbol für Tradition und typisch deutsche Handwerkskunst.

Deutsches Kulturgut in XXL

Die größte Kuckucksuhr der Welt in Triberg, Schwarzwald
So groß wir ein normales Wohnhaus: die größte Kuckucksuhr der WeltBild: picture-alliance/dpa/P. Seeger

Auch Uhrmachermeister Ewald Eble aus dem kleinen Ort Triberg beherrscht diese Kunst. Seit 1880 fertigt seine Familie Uhren. Gemeinsam mit seinem Sohn Ralf hat er ein ganz besonderes Modell entworfen: die größte Kuckucksuhr der Welt. 60-mal so groß wie die traditionelle Variante ist sie geworden, so hoch wie ein echtes Haus. Allein das Uhrwerk misst 4,50 mal 4,50 Meter. Und der gewaltige hölzerne Kuckuck, der zu jeder halben Stunde am Fenster im ersten Stock erscheint, wiegt stattliche 150 Kilogramm. Fünf Jahre haben die beiden Meister für ihr Werk gebraucht, denn alles entstand in Handarbeit und in traditioneller Bauweise. Die Uhr sollte mechanisch funktionieren wie die klassische kleine Version.

Traditionelles Handwerk im Schwarzwald

Diesen Superlativ wollte sich auch DW-Reporter Hendrik Welling genauer ansehen. Für die Reihe "Europa maxximal" im Kultur- und Lifestyle-Magazin "Euromaxx" ist er in den Schwarzwald gereist. Für die Dreharbeiten durfte er die größte Kuckucksuhr der Welt von innen und außen genau erkunden. Bei den traditionellen Uhrmachern in Triberg hat er sich in die Geheimnisse des Handwerks einweihen lassen. Und natürlich ist er der Frage auf den Grund gegangen, wie der Kuckuck in die Uhr kam. Im Video können Sie mit ihm auf Entdeckungsreise gehen.

Vom Kitsch zum Kult

Viele Kuckucksuhren an der Wand eines Geschäftes im Schwarzwald
Kuckucksuhren gibt es inzwischen in vielen Varianten. Am beliebtesten sind sie noch immer in der klassischen FormBild: Hendrik Welling/DW

Die Riesenuhr von Triberg ist heute ein Besuchermagnet. Kein Wunder: Lange Zeit galten Kuckucksuhren zwar als Inbegriff von Spießigkeit und Kitsch, inzwischen sind sie jedoch längst Kult. Ob mit geschnitzten Holzfiguren, schlicht und geradlinig oder poppig bunt: Vor allem bei ausländischen Touristen sind sie so heiß begehrt wie kein anderes Souvenir. Und mit den Schwarzwälder Kuckucksuhren reist immer auch ein kleines Stück Deutschland mit in die weite Welt.


Service-Tipps:

Adresse: Eble Uhren-Park, Schonachbach 27, 78098 Triberg, Deutschland

Anreise: Triberg liegt rund 130 km südwestlich von Stuttgart und ist von dort mit dem Auto (knapp 2 Stunden) oder Zug (3 Stunden) zu erreichen.

Öffnungszeiten: Mo-Sa 9 bis 18 Uhr, So 10 bis 18 Uhr

Eintritt: Die weltgrößte Kuckucksuhr ist von außen jederzeit kostenlos zu besichtigen. Eintritt 2,00 EUR.

Der besondere Tipp: In Triberg gibt es neben der größten auch die kleinste Kuckucksuhr der Welt. Die Mini-Version ist gerade einmal 13,5 Zentimeter groß.

Das Buch zur Reihe

Buchcover | Buchcover Extreme Orte Deutsch

Europa von seiner extremen Seite: Die Reihe "Europa maxximal" im Lifestyle- und Kulturmagazin "Euromaxx" macht europäische Superlative erlebbar – von außergewöhnlicher Architektur über spektakuläre Landschaften bis hin zu einzigartigen kulturellen Phänomenen. Begleitend zur Reihe erscheint das Buch "111 extreme Orte, die man gesehen haben muss" in Kooperation mit dem Emons Verlag. Ein alternativer Reiseführer, informativ und unterhaltsam zugleich. Für Reiselustige, Europa-Fans und alle, die gerne mit ausgefallenem Partywissen angeben. Rekordverdächtig gut!